Selina am Western Cape
01.12.2024
Endlich war es so weit! Mit dem neuen A330 neo von Condor ging es gestern Abend für meinen Freund und mich von Frankfurt auf direktem Weg nach Südafrika. Wir wachen über den Wolken auf und nehmen Landeanflug auf die “Mother City” – Kapstadt. Die Einreise funktioniert schnell und problemlos und schon werden wir von einem Fahrer unserer Transferpartners begrüßt. Dieser bringt uns direkt zu unserer Unterkunft in Kapstadt und noch vor 11:00 Uhr haben wir im Floréal House in Oranjezicht eingecheckt. Da haben wir Glück, dass unser Zimmer schon bezugsfertig ist. Lange bleiben wir allerdings nicht in der Unterkunft, sondern machen uns direkt auf in Richtung Battery Park. Dort treffen wir meine Mama zum Lunch, bevor es für sie nach knapp drei Wochen Südafrika zurück nach Deutschland geht. Wieder zu zweit ziehen wir gemeinsam weiter und lassen uns vom Trubel an der V&A Waterfront treiben. Am Nachmittag fahren wir an die Bree Street, denn hier soll es ein neues Konzept für einen “car free sunday” geben. Hier können Skater, Fahrradfahrer und Fußgänger gemeinsam die Straße nutzen – ganz ohne Autos. Als wir gegen 16:00 Uhr dort ankommen, ist allerdings nichts los und es scheint eher schlecht besucht zu sein. Ob wir einfach zu spät dran sind oder das Konzept nicht gut ankommt, weiß ich nicht. Also suchen wir uns ein nettes Café und beobachten die Capetonians an diesem sonnigen Sonntagnachmittag. Den Abend lassen wir bei einem leckeren Essen und Blick auf den Tafelberg im Café Paradiso an der Kloof Street ausklingen.
02.12.2024
Der Tag heute startet direkt mit einem Highlight: ein Helikopterrundflug über Kapstadt. Unser Pilot Peter fliegt mit uns entlang der bekannten Küste über Green Point, Sea Point und weiter bis nach Camps Bay. Wir genießen großartige Ausblicke auf die umliegenden Berge und Strände und kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Viel zu schnell ist die Zeit vorbei und wir müssen leider schon wieder umdrehen, um zurück zur Waterfront zu fliegen. Das Wetter hat perfekt mitgespielt und wir werden dieses Erlebnis noch ganz lange in Erinnerung behalten. Da wir aktuell in Kapstadt noch ohne Mietwagen unterwegs sind, entscheiden wir uns spontan für eine Busfahrt mit dem Hop On Hop Off Bus. Der Bus hat verschiedene Routen, bei denen zahlreiche Hotspots angefahren werden. Unterwegs bekommt man über einen Audio-Guide viele Informationen und hat immer wieder die Möglichkeit, an verschiedenen Haltestellen auszusteigen. Dort kann man die Gegend erkunden und dann einfach in einen späteren Bus wieder einsteigen. Wir wählen die “Red Line” und starten an der Waterfront. Ein paar Haltestellen später steigen wir an der Long Street aus und schließen uns spontan einer “Free Walking Tour” an, die dort gerade startet. Bei dieser Tour bekommen wir viele interessante Einblicke in die Geschichte Südafrikas – von der Sklaverei, über die Zeit der Apartheid bis hin zur Gegenwart. Nach der Tour ist es Zeit für ein Mittagessen und einen Stopp im bunten Bo-Kaap Viertel. Zurück an der Long Street steigen wir einfach in den nächsten Bus wieder ein und fahren die komplette Runde zurück bis an die V&A Waterfront. Unterwegs stoppen wir unterhalb des Tafelbergs, in Camps Bay, sowie den Stadtteilen Sea Point und Green Point.
Der Tag vergeht wie im Flug und schon ist es Zeit fürs Abendessen. Hier haben wir heute etwas ganz Besonderes vor: Sundowner Drinks in der Rooftop Bar des Silo Hotels. Wir genießen leckere Drinks, Snacks und einen tollen 360 Grad Blick auf Kapstadt. Im Hafen können wir sogar einige spielende Robben entdecken. Im Anschluss schlendern wir noch durch die Läden an der Waterfront und gehen im Time Out Market Essen. Es gibt eine große Auswahl an verschiedenen Essensständen und die Stimmung ist an diesem Montagabend super. Ein langer Tag geht zu Ende und wir fallen müde ins Bett.


03.12.2024
Heute bekommen wir unseren Mietwagen! Dieser wird uns im Hotel zugestellt und nach dem Frühstück ziehen wir auch schon los. Unser Plan für heute ist die Kaphalbinsel. Das Wetter spielt leider nicht so mit und es ist stark bewölkt und regnet sogar ein bisschen. Aber wir starten dennoch einen Versuch und werden später mit bestem Wetter belohnt. Über den Chapman‘s Peak Drive fahren wir bis nach Noordhoek und von dort nach Simon’s Town. Unser erster Stopp sind die Pinguine am Boulders Beach, die schon bei strahlendem Sonnenschein auf uns warten. Wir sind mit unseren langen Hosen definitiv falsch angezogen und die Regenjacken werden wir heute wohl doch nicht brauchen. Anschließend fahren wir weiter bis zum Kap der Guten Hoffnung. Das obligatorische Foto am südwestlichsten Punkt darf natürlich auch nicht fehlen. Unser nächstes Ziel ist der Cape Point, wo wir die Stufen bis zum Leuchtturm erklimmen. Wir genießen den Ausblick auf das türkisblaue Wasser, die hohen Wellen und die schroffen Felsen. So langsam bekommen wir Hunger und wir entscheiden uns dazu, zurück zu unserer Unterkunft zu fahren. Direkt gegenüber ist ein kleines Café, welches wir sowieso noch gerne ausprobieren wollten und so sitzen wir dort zwei Stunden später bei einem sehr späten Lunch. Den Rest des Nachmittages verbringen wir in unserem Gästehaus, bevor es am Abend noch einmal an die V&A Waterfront geht. Dort entscheiden wir uns heute Abend für das „La Parada“, wo wir uns ein Glas Wein und Tapas mit Blick auf den Tafelberg schmecken lassen.


04.12.2024
Der Wecker klingelt heute schon um 06:30 Uhr. Ursprünglich hatten wir für morgen für meinen Freund Haikäfigtauchen in Gansbaai gebucht und wären heute gemütlich von Kapstadt zu unserem Gästehaus in De Kelders gefahren. Allerdings ist das Wetter nicht auf unserer Seite und die Tour findet in den kommenden Tagen nicht statt. Heute ist also unsere letzte Chance. So ist das eben mit der Natur. Da wir aus Kapstadt etwa zweieinhalb Stunden fahren, müssen wir dementsprechend früh los. Aber wir schaffen es und sind pünktlich am “Great White House”, der Base von Marine Dynamics. Marine Dynamics ist auf Ökotourismus und Meeresschutz spezialisiert und bietet in erster Linie Haikäfigtauchen und Walbeobachtungen an. Da das Tauchen mit Haien häufig kritisch gesehen wird, war es uns besonders wichtig einen Anbieter zu wählen, der die Haie nicht mit Blut anlockt und gleichzeitig seinen Gästen mehr über den Schutz der Meere nahebringt. Während ich also entspannt im Restaurant warte, ist mein Freund dem Nervenkitzel draußen im Meer ausgesetzt. Nach etwa 3 Stunden kommt die Gruppe zurück und alle sehen müde, aber sehr glücklich aus. Neben dem Tauchen mit Haien haben sie auch noch einen Stopp bei Dyer Island eingelegt und die dort lebenden Robben und Pinguine gesehen. Der Ausflug war also ein großer Erfolg! Für uns geht es nun weiter zu unserer nächsten Unterkunft, welche wir auch schon nach etwa zehn Fahrminuten erreichen. Die Whalesong Lodge liegt schön an der Küste und wir blicken durch eine große Glasfront direkt aufs Meer und das Walker Bay Nature Reserve. Nach dem trubeligen Kapstadt wollen wir es hier etwas ruhiger angehen lassen und genießen für heute einfach den Ausblick, die Ruhe und die Gastfreundschaft von Antje, der Besitzerin des Gästehauses. Am Abend gehen wir noch bei “Kloeks@home” essen. Hier hat ein Ehepaar sein Zuhause zu einem Restaurant umfunktioniert und begrüßt für zehn Monate im Jahr jeden Abend seine Gäste. Die Speisekarte ist klein, aber es ist eine leckere Auswahl dabei und das Essen schmeckt hervorragend.

05.12.2024
Für heute haben wir keine großen Pläne. Wir starten gemütlich mit einem späten Frühstück in den Tag und lassen uns einfach treiben. An unserer Unterkunft führt der etwa 7 Kilometer lange “Duiwelsgat Trail” vorbei und wir entschließen uns zu einem kleinen Spaziergang. Wir kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus und entschließen uns spontan, bis zur Klipgat Cave und dem Walker Bay Nature Reserve weiter zu wandern. Unter anderen Umständen wären festes Schuhwerk und eine Flasche Wasser wohl auch nicht verkehrt gewesen, aber dafür ist es nun zu spät. Auch die Sonne haben wir bei dem starken Wind falsch eingeschätzt. Wir genießen den Weg dennoch und kommen nach etwa 4 Kilometern wieder an der Unterkunft an. An diesem Abend fahren wir zum Abendessen in das nahe gelegene Örtchen Gansbaai und wieder werden uns leckere Gerichte serviert.


06.12.2024
Heute schlafen wir nochmal aus und nach dem Check-Out fahren wir direkt zu unserem nächsten Ziel. Ursprünglich hatten wir für diesen Tag noch einen Ausflug ans Kap Agulhas geplant, da dies ziemlich in der Nähe liegt, allerdings sind wir beide nicht hundertprozentig fit, sodass wir es lieber langsam angehen lassen. Wir kommen schon gegen Mittag in Montagu an und da es zum Einchecken noch zu früh ist, genießen wir ein leckeres Mittagessen bei „The Rambling Rose“. Ein typischer Farm Stall mit großer Speisekarte, einem kleinen Shop und einer Bäckerei. Im Anschluss können wir unser Zimmer im schönen Monte Vista Boutique Hotel beziehen und uns etwas von der Fahrt erholen. Am Nachmittag entscheide ich mich spontan eine Walking Tour zu buchen. Mir wird der Anbieter „flying feet“ empfohlen und nach einem kurzen Telefonat verabrede ich mich mit dem Guide Marchelle für 15:30 Uhr. An ihrem Office angekommen stellt sich heraus, dass wir nur zu zweit sind und ich praktisch eine private Tour bekomme. Es fühlt sich aber sofort viel mehr wie ein Spaziergang mit einer guten Freundin an. Marchelle erzählt mir in ihrer lockeren Art viel über den Ort, die Menschen und die Geschichte. Da wir nur zu zweit sind, erzählt sie natürlich viel aus der touristischen Perspektive und wie Montagu in den letzten Jahren immer beliebter wurde. Dennoch ist es eine ruhige Stadt, die häufig bei Reiseplanungen nicht beachtet wird, obwohl sie so viel zu bieten hat. Bisher bin auch ich immer nur durch Montagu gefahren, da dies an der R62 auf dem Weg von der Kleinen Karoo in die Weinregion liegt. Doch hier gibt es zahlreiche gute Restaurants, Kunstgalerien und Coffee Shops und das schöne ist, dass man alles bei einem kurzen Spaziergang entdecken kann. Für unser Abendessen entscheiden wir uns für „The Grill Room“, welcher direkt gegenüber unserer Unterkunft liegt.


07.12.2024
Und wieder können wir ausschlafen und im Anschluss ein wahnsinnig leckeres Frühstück genießen. Wir haben uns bewusst eine Tour mit recht kurzen Strecken geplant und genießen es sehr, so viel Zeit an den einzelnen Orten zu haben. Heute checken wir in unserem Hotel in Montagu schon wieder aus, können unser Auto aber noch an der Unterkunft stehen lassen und machen einen kleinen Spaziergang durch die Stadt. Es gibt einige Orte, die ich bei meiner Tour gestern kennengelernt habe, die ich heute noch meinem Freund zeigen möchte. Obwohl es erst 10:00 Uhr am Morgen ist, hat das Thermometer für heute schon fast 30 Grad erreicht. Bei unserem Spaziergang kommen wir durch Zufall auch an einer Kunstausstellung von verschiedenen Schulen vorbei. Das Ganze ist Teil des „Strive to Educate Project“ vom Sanbona Wildlife Reserve. Das Projekt finanziert sich über die „Community Levy“, die bei Wildreservaten anfällt und soll Kindern aus den umliegenden Gemeinden den Schutz der Natur nahebringen. In der Vergangenheit konnten verschiedene Schulklassen so schon auf Game Drives gehen und viel über die Natur und die Tiere lernen. Vielleicht werden ja einige von ihnen in Zukunft mal Guides? Aber auch Zäune wurden um die Schulgebäude gebaut, um dort einen höheren Schutz zu bieten. Da wir heute Nachmittag weiter ins Sanbona Wildlife Reserve fahren, ist es besonders interessant mehr darüber zu erfahren. Die Kunstwerke sind alle von Schülern im Alter von fünf bis zwölf Jahren und es ist schön zu sehen, was dort teilweise für versteckte Talente schlummern. Wir schlendern durch weitere Galerien und Shops, bevor wir uns auf den Weg zur White Lion Lodge im Sanbona Wildlife Reserve machen. Dort angekommen, können wir direkt unser großes Chalet beziehen und die tolle Aussicht genießen. Beim Lunch lernen wir auch gleich die anderen Gäste kennen, die ebenfalls alle aus Deutschland kommen. Nun sind wir also zu siebt und um 16:00 Uhr starten wir mit unserem Guide Romeo zu einer Naturrundfahrt. In der südlichen Konzession des Sanbona Game Reserve befindet sich fast ausschließlich harmloseres Wild, sodass wir in erster Linie viel über die Pflanzenwelt und Geologie dieser Umgebung lernen. Aber auch einige Böcke, Zebras und sogar ein Nilpferd bekommen wir zu Gesicht. Zurück in der Lodge wartet schon ein Drei-Gänge-Menü auf uns. Im Anschluss gesellt sich die Besitzerin Gerhild noch zu uns und erzählt mehr über den Alltag in Südafrika, während wir gespannt zu hören.


08.12.2024
Der Wecker klingelt heute um 04:15 Uhr. Zum Glück haben wir die Kamera und dicken Ponchos gestern Abend schon bereitgelegt. Um 04:45 Uhr gibt es Kaffee und Rusks in der Küche und um 05:00 Uhr ist Abfahrt. Von der White Lion Lodge in der südlichen Konzession des Sanbona Wildlife Reserve fährt man zuerst etwa eine Stunde in die nördliche Konzession. Dort gibt es auch größeres Wild und die Chance, die Big Five zu sehen. Der Morgen ist zäh und bis auf ein paar Springböcke und Kudus sehen wir nicht viel. Aber dann entdeckt Romeo den Rücken eines Nashorns im Gebüsch. Das ist schon mal ein gutes Zeichen. Wir versuchen etwas näher heranzukommen, allerdings sind das Nashorn und sein Junges heute eher scheu und wollen sich nicht zeigen. Also fahren wir weiter und stoßen kurz darauf auf eine Büffelherde. Hier verweilen wir ein bisschen und beobachten einfach diese mächtigen Tiere. Auch sehen wir ein paar Giraffen, zwei Schakale und einige Paviane. Zum Abschluss möchte unser Guide noch einmal sein Glück mit den Elefanten versuchen. Und während wir den Blick über den Busch wandern lassen, entdecken wir in nicht allzu weiter Ferne weitere Nashörner. Diesmal sind die Tiere deutlich näher und wir bekommen einen guten Blick darauf. Wie viele Nashörner wir an diesem Tag letztendlich gesehen haben und ob diese noch ihr Horn tragen oder nicht, gebe ich zum Schutz der Tiere nicht weiter. Vor allem Fotos mit der Location eines Reservats zu posten, kann für viele Nashörner leider tödlich enden. Es ist schon 10:00 Uhr und nun müssen wir wirklich schnell zurück zur Lodge, denn wir fahren natürlich auch wieder eine Stunde und Check-Out ist eigentlich um 11:00 Uhr. Zurück in unserem Chalet packen wir zügig unsere Sachen zusammen und können dann ein reichhaltiges Frühstück genießen. Wir lassen mit den anderen Gästen nochmal unsere Pirschfahrt Revue passieren und verabschieden uns dann, denn wir haben heute noch ein wenig Strecke vor uns. Am Nachmittag erreichen wir über den Franschhoek Pass das La Fontaine Boutique Hotel in Franschhoek. Wir werden freundlich begrüßt und die Check-In Formalitäten sind schnell erledigt. Wie in jeder Unterkunft bekomme ich zuerst eine sogenannte „Site Inspection“ und habe so die Möglichkeit, mehr über das Hotel zu erfahren. Im Anschluss geselle ich mich zu meinem Freund an den Pool. Nach dem frühen Start heute sind wir froh um die Ruhe. Die meisten Gäste sind um diese Uhrzeit noch auf den Weingütern unterwegs, sodass wir den Pool ganz für uns haben. Für das Essen haben wir einen Tisch im „The French Connection“ reserviert, wo wir einen schönen Abend verbringen.


09.12.2024
Wir starten gemütlich in den Tag und genießen ein leckeres Frühstück in unserem Hotel. Für heute steht ein Besuch des Weinguts „Babylonstoren“ auf dem Programm. Schon länger wollte ich die bekannten Gärten gerne sehen und jetzt ist es endlich so weit. Der Eintritt kostet inzwischen satte 150 Rand, aber hat sich in meinen Augen auch gelohnt. Wir spazieren durch den riesigen Garten, wo wirklich alles wächst – von Minze über Steinobst bis hin zu Oliven. Babylonstoren hat ein großartiges „from farm to table“ Konzept und alle Zutaten für das Restaurant, sowie für den Farm Shop kommen aus dem eigenen Garten. Das Thermometer zeigt über 30 Grad an, sodass wir uns für ein Kaltgetränk ein schattiges Plätzchen im Restaurant suchen. Zurück im Hotel gibt es heute nur einen Ort, an dem man es gut aushalten kann: der Pool. Zum Abendessen sind wir heute im „Café du Vin“.


10.12.2024
Erneut starten wir entspannt in den Tag, wir sind ja schließlich im Urlaub. Nach dem Frühstück machen wir noch einen kleinen Spaziergang in die Stadt, um ein paar Weihnachtsgeschenke für Familie und Freunde zu kaufen und checken im Anschluss aus dem Hotel aus. Die heutige Fahrt ist mit nicht einmal 1,5 Stunden recht kurz und um die Mittagszeit erreichen wir Tulbagh. Zum Lunch entscheiden wir uns für eine Pizza aus dem Steinofen auf dem „Montpellier Wine Estate“. Hier sitzen wir im Schatten der Bäume und genießen den Ausblick auf die schöne Umgebung. Von dort sind es auch nur noch fünf Fahrminuten zu unserer eigentlichen Unterkunft: dem Duikersdrift Winelands Country Escape. Wir können sofort unser Cottage (eines von nur vier Stück) beziehen und blicken von dort direkt auf die Weinreben und die umliegenden Berge. Da das Restaurant an diesem Abend geschlossen ist, kaufen wir in der Stadt alles für ein Braai ein und genießen den Rest des Tages unser Cottage.


11.12.2024
Für das Frühstück bekommen wir alles, was wir brauchen in einem Picknick-Korb direkt an unser Cottage geliefert. Wir lassen uns die noch warmen Brötchen und die frischen Eierspeisen auf unserer Terrasse schmecken und gehen anschließend zum Pool. Außer uns beiden ist keiner dort und wir genießen die Ruhe und die wärmende Sonne auf der Haut. Wir fragen spontan ein Wine Tasting in unserer Unterkunft an. Allerdings ist ausgerechnet heute die dafür zuständige Person nicht da – wie das eben manchmal in Afrika so ist. Wir trinken aber sowieso beide nicht viel Alkohol, sodass wir darüber auch nicht allzu traurig sind. Am besten fragt man gewünschte Aktivitäten schon vorab an, sodass eine Durchführung auch garantiert werden kann. Heute Abend lassen wir uns italienische Gerichte in “Daphne’s Bistro” direkt auf dem Gelände schmecken.

12.12.2024
Auch heute klopft es pünktlich um 09:00 Uhr an unserer Tür und wir bekommen das Frühstück gebracht. Im Anschluss fahren wir weiter bis nach Clanwilliam in den Cederbergen. Hier wächst der bekannte Rooibos-Tee und um mehr über die Geschichte und den Anbau zu lernen, fahren wir zum „House of Rooibos“ von Rooibos Limited. Wir werden nett begrüßt und bekommen ein Video über den Tee gezeigt. Auch ein Tasting mit fünf verschiedenen Teesorten kann man dort machen. Im Anschluss entscheiden wir uns noch für ein Lunch im angrenzenden Café. Von dort sind es nur noch etwa zehn Minuten bis zu unserer nächsten Unterkunft, der Simbavati Cederberg Ridge Lodge. Hier genießen wir am Nachmittag die Ruhe und die Ausblicke auf die umliegenden Berge. Auch hier bekomme ich bei einer Site Inspection weitere Zimmer, sowie den Spa Bereich und die zwei Pools gezeigt. Luxus und Ruhe werden hier wirklich großgeschrieben. Zum Abendessen wird ein unglaublich leckeres Drei-Gänge-Menü serviert und als wir zurück in unser Zimmer kommen, ist schon heißes Badewassser eingelassen. Auch wenn es tagsüber ziemlich warm war, kühlt es abends doch merklich ab und es tut gut, sich wieder etwas aufzuwärmen.


13.12.2024
Auch das Frühstück in der Lodge lässt keine Wünsche offen. Für uns ist es nach nur einer Nacht schon wieder Zeit, die Koffer zu packen. Empfehlen würde ich hier allerdings mindestens zwei Nächte um die zahlreichen Angebote der Lodge, wie Wanderungen, Spa Anwendungen und Mountainbike Touren, auch wahrnehmen zu können. Wir fahren heute weiter bis Paternoster. Da wir noch etwas zu früh für den Check-In sind, ist unser erster Stopp die Waterfront, wo wir uns ein nettes Café fürs Mittagessen suchen. Dann können wir auch schon einchecken und entscheiden uns dazu, den Rest des Nachmittags am Pool zu verbringen. Aus Deutschland habe ich schon zwei Restaurants für unseren Aufenthalt in Paternoster reserviert. Der Ort ist recht klein und da es ein Wochenende ist und die Südafrikaner schon Weihnachtsfeiern haben, ist ziemlich viel los. So können wir auf jeden Fall sicher sein, in den gewünschten Restaurants auch noch einen Platz zu bekommen. An diesem Abend essen wir im “The Noisy Oyster” und wir werden nicht enttäuscht. Die Stimmung ist gut und das Essen noch besser.


14.12.2024
Für heute steht noch einmal ein größerer Ausflug an: Badesachen gepackt, Wasserflaschen aufgefüllt und ein paar Snacks im Supermarkt eingekauft. Dann geht es für uns auch schon in Richtung Langebaan und in den West Coast Nationalpark. Als erstes darf ein Stopp am Seeberg View Point nicht fehlen, denn von dort hat man die beste Aussicht über den Park. Weiter geht es die Teerstraße entlang, wo wir unterwegs einen Strauß und mehrere Elandantilopen entdecken. Unser Ziel ist aber eigentlich Kraalbaai, denn die türkisfarbene Lagune ist deutlich wärmer als der Atlantik und lädt zum Baden ein. Wir verbringen ein paar Stunden in der Bucht, bis uns die Sonne doch zu stark wird. Ein schattiges Plätzchen sucht man hier vergeblich. Heute zeigt das Thermometer zwar “nur” 25 Grad an, doch die afrikanische Sonne hat Kraft. Wir fahren zurück nach Paternoster und springen auch dort nochmal – wie sollte es auch anders sein – in den Pool unserer Unterkunft. Heute Abend haben wir einen Tisch im „Gaaitjie“ reserviert und haben damit die perfekte Wahl getroffen: wir blicken auf den Strand von Paternoster und den Atlantik, während sich der Himmel rosa färbt und der Mond am Horizont aufsteigt. Das Essen ist ebenfalls sehr lecker und der Service super. Ein perfekter letzter Abend in Südafrika!


15.12.2024
Heute heißt es noch einmal final Koffer packen – vor allem wollen auch alle geshoppten Weihnachtsgeschenke und Souvenirs noch einen Platz finden. Im Anschluss genießen wir ein letztes Frühstück und checken aus dem Gonana Guesthouse aus. Unser Weg führt uns entlang der R27 zurück in Richtung Kapstadt. Da unser Flug allerdings erst am Abend geht, statten wir dem “!Khwa ttu San Culture & Education Centre” noch einen Besuch ab. Die San (auch als Buschmenschen bekannt) zählen zu den frühesten Bewohnern des südlichen Afrikas und waren über die gesamte Gegend verteilt. Wie man heute weiß, sind die San sehr wahrscheinlich sogar das älteste Volk der Welt. Heute gibt es nur noch etwa 130.000 San, die meisten davon leben in Namibia und Botswana. Einige der ursprünglich zehn unterschiedlichen Sprachen der San sind inzwischen ausgestorben, alle anderen sind vom Aussterben bedroht. “!Khwa ttu” bietet verschiedene geführte Touren an oder die Option, die drei Museen auf eigene Faust zu erkunden. Wir entscheiden uns für die zweite Variante und zahlen die 100 Rand Eintritt pro Person. Man bekommt einen guten Einblick in die Kultur der San und wird durch die drei Ausstellungen gut durch die Vergangenheit, aber auch die Gegenwart geführt. Die Lebensweise der San wurde zum Beispiel durch die Europäer für komplett falsch erklärt und während der Kolonialisierung – teilweise gab es sogar richtige Vernichtungsfeldzüge – haben sich die San immer weiter in die Kalahari und die Namib Wüste zurückgezogen. Dabei war genau diese Lebensweise der San schon vor Tausenden von Jahren nachhaltig. Es wurde immer nur so viel gejagt und gesammelt, wie auch wirklich gebraucht wurde. Da können wir heute noch von lernen. Folgende Aussage von Anton Dakomba, einem San im Caprivi, fasst die Situation heute in meinen Augen gut zusammen: „I try and keep my culture alive. But it’s hard and some elders discourage me. They say please don’t make us do these traditional things – it only brings us pain and puts us in the past and that’s why we are behind everyone else in Namibia. But for me, I am in a process of cultural reclaiming.“ Genau das passiert bei “!Khwa ttu”. Alle Mitarbeiter des Museums, des Restaurants und der Unterkunft gehören zu den San und die Kultur wird dort aktiv gefördert. Das, was wir hier gelernt haben, müssen wir erstmal sacken lassen. Für uns geht es nun weiter nach Kapstadt. Wir fahren über Bloubergstrand und erhoffen uns noch einen letzten Blick auf den Tafelberg. Allerdings ist es heute sehr nebelig und Kapstadts Hausberge lassen sich am Horizont nur erahnen. Am Flughafen angekommen, geben wir unseren Mietwagen bei BLUU Car Rental wieder ab und nun heißt es nur noch warten bis zu unserem Rückflug mit Condor.
Es tat gut dem kalten, nassen Winter in Deutschland zu entfliehen. Wir haben insgesamt 1.583 Kilometer zurückgelegt und blicken auf tolle zwei Wochen zurück, in denen wir viel erlebt und noch mehr gesehen haben. Neben Hotspots wie Kapstadt und Franschhoek haben wir auch kleinere Orte, wie zum Beispiel De Kelders, Montagu und Tulbagh kennengelernt und können dort einen Stopp bei der nächsten Reise definitiv empfehlen!
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