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Wale, Wein & Wildlife

Am 06.10.2012 mache ich mich auf, um mit zwei Freundinnen nach Kapstadt zu fliegen. Die Vorfreude auf diesen Mädelsausflug ist riesig! Meine beiden Mitreisenden sind so genannte „Ersties“ – Südafrika-Erstbesucher so to say. Ich freue mich immer sehr, mit Ersties zu reisen. Die Begeisterung ist jedes Mal wieder ansteckend und und ruft in Erinnerung, was mein geübtes „Südafrika-Auge“ schon gar nicht mehr wahrnimmt.

Los geht’s also von der schönsten Stadt am Rhein via Frankfurt mit der Lufthansa nach Johannesburg. Der A380 ist tatsächlich bis auf den letzten Platz besetzt, kein Wunder, denn es sind Herbstferien. In Johannesburg angekommen, möchten meine Mädels erstmalig südafrikanische Luft schnuppern. Also begeben wir uns an die frische Luft, wobei hier der Begriff frische Luft relativ ist, denn bei 30 Grad in der Höhenlage ist die Luft alles andere als frisch. Egal! Nach der herbstlichen Stimmung in Deutschland und dem eher suboptimalen Sommer freuen wir uns über wärmende Sonnenstrahlen. Weiter geht es mit der BA nach Kapstadt, wo wir gegen 15:00 Uhr landen. Die Mietwagenübernahme klappt zügig. Der nette junge Mann vom Mietwagenschalter hat Mitleid mit uns, als er unser Gepäck sieht und prompt bekommen wir ein Upgrade und dazu noch einen fast neuen Wagen mit nur 400 gelaufenen Kilometern. Schon sind wir auf der Autobahn nach Kapstadt. Es ist relativ still im Auto, nur hin und wieder ist ein“Oh, guck mal da!“ und „Wie schön ist das denn?“ zu hören. Ich freue mich einfach, wieder „zu Hause“ zu sein und meinen Mädels endlich mein Südafrika zeigen zu können! Im Lobster House angekommen wird die erste Flasche Weißwein geköpft und als Sundowner auf der oberen Terrasse genossen. Ich bin angekommen, meine Mädels wohl auch? Ich denke schon.

Am nächsten Morgen wartet Monika mit dem leckeren Lobster-Frühstück auf uns. Wir stärken uns, denn jetzt beginnen wir mit der Kaphalbinseltour. Wir starten in Muizenberg und stoppen für ein Fotoshooting an den bunten Umkleidehäuschen. Weiter geht es entlang der False Bay über Kalk Bay bis Simon’s Town. Wir besichtigen den Hafen und natürlich darf ein Foto mit dem „alten“ Hund Just Nuisance nicht fehlen. Ich fahre weiter und habe die ganze Zeit das Gefühl, ich habe etwas vergessen. Als ich das Schild zum Seaforth sehe, fällt es mir wie Schuppen von den Augen und ich frage: Wollt ihr Pinguine sehen? Der Jubel ist groß und ich biege ab auf den Parkplatz am Boulder’s Beach. Joey und Doro können kaum noch an sich halten, als Sie die ersten Pinguine erblicken und ich lasse mich von Ihrer Begeisterung anstecken. Die kleinen Frackträger posen in gewohnter Manier und nach einigen Schnappschüssen geht es entlang der traumhaften Küstenstraße immer auf das Kap zu. Als wir in den Cape of Good National Park einfahren und Joey voller Begeisterung alle Tiere aufzählt, die angeblich hier zu sehen sind, bremse ich sie ein wenig. Es ist wirklich reine Glücksache, hier Affen, Strauße oder Böcke zu sehen. Ein wenig enttäuscht über meine nüchternen Erfahrungsbericht setzten wir die Fahrt etwas ruhiger, aber immer noch mit sehr wachsamem Blick fort. Die Mädels haben direkt einen Riecher für Attraktionen, denn sie sehen ein parkendes Auto und sofort kommt die Idee auf: der könnte grade was beobachten! Als wir näher kommen, sehen wir auch sofort, um was es sich handelt: Eine Straußenmama und ihr Baby. Großartig, denn das habe ich auch noch nicht gesehen! Muss wohl am Frühling liegen… Die Aufregung ist groß im Auto und ich habe keine Ahnung, wie viele Fotos gemacht wurden. Weiter geht es durch die einzigartige Fynbos Vegetation und plötzlich stehen wir im Stau. Der Grund für dieses Verkehrsaufkommen ist eine Affengroßfamilie, die gemächlich um die Autos turnt. Die Aufregung steigt und es erfolgen Ausrufe, wie „Guck mal, mit Baby unterm Bauch“, „die haben einen dreckigen Po“ bis „Doro, mach das Fenster sofort wieder hoch!“. Nach dem obligatorischen Fotoshooting am Kap der Guten Hoffnung fahren wir zum Cape Point. Nach einer Stärkung im Restaurant fahren wir hoch zum Leuchtturm, bestaunen die aufgeraute See und wandern zu Fuß wieder hinunter zum Auto. Auf der anderen Seite der Kaphalbinsel fahren wir an meinem Leuchtturm vorbei zum Chapman’s Peak Drive. Ich weiß nicht wie oft ich diesen schon gefahren bin und ich muss zugeben, es ist jedes mal anders. Abhängig von der Jahreszeit, dem Wetter und der Tageszeit überträgt diese faszinierende Küstenstraße immer wieder eine noch andere Stimmung. Selbst in diesem kleinen Ausschnitt des doch so großen Landes, spürt man die zahlreichen Facetten des Landes Südafrikas. Über Hout Bay erreichen wir schließlich wieder Camps Bay. Kurzer Stopp im Lobster zum Umziehen, denn wir haben ein Date mit der „Spirit of Victoria“ an der V&A Waterfront. Dies ist ein großer Segler, der uns zusammen mit einem Glas Sekt zum einen den Sonnenuntergang und zum anderen Kapstadt aus einem völlig anderen Blickwinkel zeigen soll, nämlich von der Seeseite. Wir werden vorgewarnt, dass die See heute sehr stürmisch ist und instruiert, was zu tun ist im Falle von Seekrankheit. Ich werde nervös, denn ich bin alles andere als seefest. Die Mädels nehmens sportlich und haben das erste Glas Sekt fast leer. Ach was soll’s denke ich und je mehr Sekt ich trinke, umso mehr macht dieser Törn Freude. Plötzlich ein Ausruf und die Leute zeigen auf der Steuerbordseite auf die offene See. Ein Delfinschwarm schwimmt mit den Wellen unseres Seglers mit und hat einen riesen Spaß daran, 5-6 Male direkt neben uns zu springen. Großartig! Kaum zu glauben, aber das sind meine ersten Delfin-Sightings überhaupt. Wahnsinn. Von den Mädels ist nur zu hören: „Schön hier in Südafrika!“ und dem kann ich nur beipflichten! Diesen ereignisreichen Tag lassen wir im Mitchels an der Waterfront ausklingen.

Das Wetter ist heute nicht so schön, auch das ist Südafrika. Wir fahren nach Stellenbosch uns suchen eine Apotheke, denn die Doro hat Rücken und will Wärmepflaster. Eine überaus freundliche Angestellte ist behilflich uns schnell haben wir das richtige Produkt gefunden und gekauft. Nach einem kurzen Bummel durch die historische Altstadt von Stellenbosch, fahren wir zum Delaire Weingut, meinem Lieblingsweingut. Hier ist die Aussicht auf die umliegenden Weinberge von der Terrasse fantastisch. Leider regnet es zwischendurch immer wieder, so dass die Weinproben in den Innenraum verlegt wurden. Die Mädels genießen eine kleine Auswahl der Weißweinkarte und fröhlich fahren wir über den Franschhoek Pass und sehen leider rein gar nichts, denn die Wolken hängen sehr tief und wir fahren nur durch trüben Niesel. Eigentlich ist die Aussicht hier total schön. Die Mädels werden müde, machen ein Nickerchen und ich genieße die Ruhe. In Robertson ist unser Ziel das Weingut Fraai Uitzicht etwas außerhalb. Doro, mit der Wegbeschreibung auf den Knien, gibt Anweisung. Am Wegweiser biege ich ab auf eine Schotterstraße. Nach etwa 5km soll das Weingut auf der rechten Seite erscheinen. Richtig, das ist mir vom letzten Besuch noch in Erinnerung geblieben. Wir fahren also und fahren und fahren und es kommen alle möglichen Weingüter, nur unseres nicht. Als wir meinen, schon zu weit gefahren zu sein, beschließen wir umzudrehen. Mist, warum hat auch niemand auf den Tacho geachtet? Am Anfang der Straße ist ein Schild, welches die verschieden Weingüter und deren Position aufzeigt. Drei Mädels und drei völlig unterschiedliche Auffassungen, zum Ziel zu gelangen. Auf Joey, die aus guten Grund hinten sitzt , hören wir zuletzt. Aber sie hat Recht! Wir fahren eine Querstraße, biegen links ab und nach kurzer Zeit erscheint das Fraai Uitzicht Weingut auf der linken Seite. Wir sind schlicht und ergreifend eine Straße zu früh abgebogen. Die Wegbeschreibung war richtig. Wer lesen kann ist klar im Vorteil! Es ist spät am Nachmittag, als Jonine, die ich schon von den Emails kenne, uns begrüßt. Sie bittet uns vor dem Kamin Platz zu nehmen und serviert uns einen ausgezeichneten Weißwein. Dann führt sie uns zu unserem Cottage. Sehr gemütlich, ebenfalls mit Kamin und einem Außenbad. Ja richtig: ein komplettes Badezimmer draußen neben der Terrasse. Ausgefallen! Wir machen uns kurz frisch, richten uns ein und dann gehen wir zum Abendessen. Im Kamin prasselt nach wie vor das Feuer und aus der Küche strömen uns Düfte entgegen, die den Appetit nur noch größer werden lassen. Karl Uwe, der Hausherr, begrüßt uns und reicht uns die Speisekarte. Natürlich darf auch der Wein auf einem Weingut nicht fehlen. Von einer früheren Bestellung kenne ich schon den 2007er Merlot. Karl Uwe berichtet, dass seit kurzem der 2008er verkauft wird und sie dafür sogar eine Silbermedaille bekommen haben. Den muss ich natürlich probieren und Doro schließt sich an. Joey wird mit einem Weißwein versorgt. Was soll ich sagen, der 2008er ist eine Wucht. Für mich Merlot-Fan genau das Richtige! Wir wählen aus und das Essen, was uns hier serviert wird, ist mit Worten eigentlich nicht zu beschreiben. Es ist unglaublich lecker!
Kein Wunder, dass Sandra, die Hausherrin und Köchin, schon von BBC für ihr Menü ausgezeichnet wurde. Es ist einfach großartig! Mit vollem Bauch und leichtem Schwips geht’s ins Bettchen. Joey, die sich als Erste ins Kuschelbett mit der dicken Daunendecke verkriecht, stößt einen Schrei der Begeisterung aus. Doro und ich, im ersten Moment erschrocken, was da wieder passiert sein könnte, stürmen in ihr Schlafzimmer. Joey hält eine Wärmflasche eingewickelt in ein Strickkleidchen hoch. Die im Fraai Uitzicht wissen, wie Sie Mädchen glücklich machen können. Zufrieden schlafen alle ein.

Am nächsten Morgen sind die Regenwolken verschwunden und uns eröffnet sich der wunderbare Blick auf die Weinberge. Doro und ich gehen auf Erkundungstour. Begrüßt werden wir von Nelli und Karlsson, den beiden schwarzen Haus- und Hofhunden. Sie scheinen sich riesig über Gesellschaft zu freuen. Wir gehen auf Fototour, dicht gefolgt von den beiden schwarzen Schatten. Sehr gut erzogen übrigens, denn Nelli kann „Sitz“ und die Pfote geben. Karlsson ist unterdessen auf Mäusejagd, jedoch weniger erfolgreich.

Das Frühstück überzeugt ebenfalls auf ganzer Linie und dann ist es auch schon Zeit für die Weiterfahrt. Nach einem kurzen Stopp am Weingut De Wetshof, Joey und Doro sind noch nicht richtig in Stimmung für die eine weitere Weinprobe, machen wir uns auf den Weg zum nächsten Etappenziel. Nach dem Wein kommt Wildlife – hoffe ich zumindest. Ein privates Reservat ist schließlich kein Zoo. Sanbona ist berühmt für seine weißen Löwen, denn auf der Welt gibt es nur noch etwa 500 von dieser Art. Das versuche ich den Mädels auf der Fahrt zu erklären und hoffe inständig, dass wir ganz viele Tiere sehen. Denn was ist schon ein Afrika-Besuch ohne wilde Tiere? Am Gate des Sanbona Private Game Reserves angekommen, parken wir unseren Wagen und warten auf den Transfer, denn unsere Lodge liegt noch einmal eine Fahrstunde weiter mitten im Reservat und ist mit einem normalen PKW nicht zu erreichen. Das Reservat liegt etwa 40 km von Montague entfernt in der kleinen Karoo Halbwüste. Die Landschaft ist steinig und bis auf ein paar Büsche eher karg, aber da es ja gerade Frühling in Südafrika ist, fügen sich Blumenteppiche in die Landschaft ein.
Es ist hügelig und es gibt einen Fluss und einen Stausee. In der Lodge angekommen, werden wir von der Lodgemanagerin freundlich begrüßt und herum geführt. Wir bekommen jeder ein eigenes Zimmer oder besser gesagt eine Suite, denn die sind riesig und viel zu groß für eine einzelne Person. Doro und ich haben zum Glück zwei Zimmer mit Verbindungstür bekommen, so dass wir diese offen lassen können. Mädchen sind einfach zu kommunikativ für eine solche Zimmerlösung. Nach einem Mittagssnack startet unsere erste Pirschfahrt. Unsere Rangerin, Surita, gibt uns eine kurze Einweisung, was man darf und was nicht und ich hoffe, dass Joey gut zugehört hat und diese Anweisungen befolgen wird. Sie ist in dieser Hinsicht manchmal etwas unberechenbar. Surita bittet uns, auch nach den Tieren Ausschau zu halten, in der Fachsprache zu „spotten“. Zuerst sehen wir Giraffen. Die sind zum Glück auch relativ einfach zu sehen. Joey und Doro quieken auf ihren Sitzen und freuen sich über das erste wilde Tier. Nach weiteren Kudus (eine Antiloenart) und diversen Zebras stoppen wir für unseren Sundowner Drink.
Ich nutze die Gelegenheit und frage Surita ein wenig aus. Ich finden den Hintergrund der Ranger und was sie so spannendes in ihrer Rangerkarriere erlebt haben immer sehr spannend. Die große Frage ist, ob Surita schon mal einen „Kill“ gesehen hat, also wie ein Tier ein anderes jagd und erlegt. Dieses Ereignis ist sehr sehr selten zu beobachten, denn man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Surita hat erst einmal einen Kill gesehen und das auch nur in einem anderen Reservat. Im Sanbona ist sie schon knapp zwei Jahre und hatte wohl noch kein Glück. Die Sonne geht unter und wir fahren. Es ist eisig kalt geworden und umso mehr freuen wir uns über das Kaminfeuer beim Abendessen. Wir gehen nicht allzu spät schlafen, denn Morgen früh geht es erneut auf Pirschfahrt. Zu unserer großen Freude hat Surita Wärmflaschen auf unsere Sitze gelegt, denn es ist immer noch sehr kalt. Dick eingepackt nach Zwiebelprinzip mit Wärmflasche und Decke geht es los. Ich bin es, die den Elefanten zuerst sieht und nun ist es an mir aufgeregt auf meinem Sitz hin und her zu rutschen. Elefanten sind meine Lieblingstiere und es ist jedes mal etwas ganz Besonderes für mich, sie zu sehen.
Wir begleiten den Dickhäuter eine Weile und Surita erklärt uns, dass die Tiere zur Zeit etwas nervös sind. Einmal im Jahr werden die Tiere im Reservat gezählt. Dies geschieht aus der Luft per Hubschraubereinsatz, was die Tiere nervös macht. Daher fahren wir auch nicht zu dicht an den Elli heran. Nach weiteren Böcken aller Art und zwei posenden Zebras fahren wir zurück zur Lodge. Nun haben wir Freizeit, die wir in der Sonne auf unserer Terrasse verbringen. Ich warne die Mädels, dass sie sich bloß gut eincremen sollen, denn die Sonne Afrikas ist heimtückisch. Wir lesen bzw. hören ein Hörbuch und chillen in der Mittagssonne Afrikas. Sonnencreme hin oder her, wir haben alle einen leichten Sonnenbrand. Am Nachmittag wartet Surita schon zur verabredeten Uhrzeit am Jeep auf uns. Wir wollen die Löwen und Geparden suchen, denn die sind etwas früher am Tag gesehen worden. Wir suchen das Gebiet ab, wo die Geparden zuletzt gesehen wurden, doch bis auf eine Schildkröte sehen wir nichts. Surita hat uns einen Bushwalk versprochen in einem anderen Gebiet, wo sich ebenfalls ein Gepard oder besser gesagt eine Gepardin, aufhalten soll. Wir fahren durch ein Tal auf eine Anhöhe und schrecken ein paar Springböcke auf. Hier treffen wir auf Donnie, den Chef-Ranger. Walks dürfen nur mit zwei Rangern und bewaffnet durchgeführt werden. Wieder gibt es eine kurze Einweisung und dann gehen wir von der Anhöhe hinab ins Tal. Das ist schon spannend, denn schließlich könnten wir jederzeit über die Gepardin stolpern. Donnie bleibt stehen, denn er hat sie tatsächlich entdeckt. Wir gehen gerade in diese Richtung los (bis dahin haben Joey, Doro und ich noch überhaupt kein Tier gesichtet), als die Herde Springböcke über den Hügel auf unsere Seite des Tales rennt. Die Gepardin nutzt die Gunst der Stunde und sprintet hinterher. Die Herde teilt sich ein wenig und es ist deutlich zu erkennen, dass sie hinter einem kleineren und somit langsameren Tier her ist. Sie erwischt es schließlich und stoppt. Ganz genau ist das von unserer Position aus nicht zu erkennen, dafür sind wir zu weit weg. Donnie und Surita beschließen zur Gepardin zu gehen. Im Gänsemarsch geht es in die Richtung, bis auch wir sie erkennen können. Völlig außer Atem, aber immer noch sehr anmutig, liegt sie im Gras. Geparden sind zwar die schnellsten Tiere, können diese Geschwindigkeit immer nur für kurze Distanzen halten. Sie ist also völlig fertig. Wir umrunden sie langsam in einem Abstand von etwa 10 Metern, schießen unsere Erinnerungsfotos und machen uns dann wieder auf den Rückweg zum Jeep. Hier gibt es erstmal einen Sundowner und alle plappern aufgeregt durcheinander. Man war das spannend! Mein erster Kill! Nun wollen wir die Löwen finden. Wir sind später dran als gestern und es wird dunkel. Surita hat einen Strahler und bittet uns, damit die Wege rechts und links des Jeeps während der Fahrt abzuleuchten. Hier haben wir kein Glück, obwohl Joey bis heute behauptet in irgend einem Busch zwei grüne Augen gesehen zu haben. Irgendwann bitte ich Surita einmal anzuhalten und die Lichter des Jeeps auszuschalten, denn der Sternenhimmel ist unbeschreiblich. Sie zeigt uns einige Sternbilder und von diesem Punkt der Welt kann man sogar die Milchstraße erkennen. In der Lodge soll eigentlich ein traditioneller Abend stattfinden, mit einem Braai draußen und traditionellen Gerichten. Als wir dort eintreffen wird gerade alles nach drinnen verlegt, denn es ist einfach zu kalt draußen. Es ist alles etwas trubelig und wir beschließen den Abend auf einem unserer Zimmer ausklingen zu lassen.

Morgens früh startet unserer letzter Game Drive, wieder mit Wärmflasche und Decken. An die Wärmflaschen könnte ich mich echt gewöhnen! Wir versuchen nochmal, die Löwen zu finden. Wir wissen etwa in welchen Gebiet sie sich aufhalten, aber aufgrund des Trubels mit dem Helikopter verstecken sie sich wohl. Wenig später entdecken wir aber die Elefantenherde. Auch diese ist sichtlich nervös und hat sehr eilig. Ein kurzes Vergnügen, aber immerhin! Noch eine Schlange und ein paar tollende Affen und dann heißt es Abschied nehmen. Wir werden wieder zum Parkplatz gebracht und treten unsere Rückreise nach Kapstadt an. Bis auf die Löwen war unser Besuch doch recht erfolgreich und für die Mädels ist das auf jeden Fall ein Grund für einen weiteren Afrika-Besuch. Wir wollen über Hermanus zurück nach Kapstadt, denn es ist schließlich Walsaison. Auch hier kommt wieder meine Ansprache, dass wir eventuell nur die Wasserfontänen sehen werden. In Hermanus angekommen, finden wir erstmal keinen Parkplatz. So zum Leben erwacht erkenne ich das Städtchen gar nicht mehr wieder, war ich doch bisher nur außerhalb der Walsaison hier zu Besuch. In einer Seitenstraße haben wir Glück. Das Wetter ist traumhaft und es ist richtig warm geworden. Wir erreichen die Promenade und sehen schon diverse Leute mit Kameras in der Hand. Ein gutes Zeichen. Zwei Schritte weiter sehen wir sie. Etwa vier bis fünf Wale sind keine 10 Meter von der Promenade entfernt. Wahnsinn! Damit habe auch nicht gerechnet. Joey stürmt nach vorne und ruft aus: „das ist ja ganz einfach mit den Walen in Südafrika“. Ja ja, wenn es nur immer so einfach wäre in Südafrika. Wir holen uns ein Eis und sehen den Walen von einer Bank aus zu. Toll! Da höre ich eine bekannte Stimme und drehe mich um. Lars, einer meiner Reiseleiter steht hinter uns. Das gibt’s doch nicht! Er ist auch noch unterwegs mit einer kleinen Gruppe von mir. Eigentlich wollten wir uns treffen, aber aufgrund dieser Tour mit meiner Gruppe hat es zeitlich nicht gepasst. Und nun treffen wir uns in Hermanus. Südafrika ist auch nur ein Dorf! Nach einem kurzen Pläuschchen und auch seiner Beteuerung, dass wir wirklich Glück haben, so viele Wale, so nah vom Ufer aus zu sehen, setzten wir unsere Weiterfahrt nach Kapstadt fort. Im Lobster House gibt’s noch einen Sundowner, bevor wir uns zu Fuß auf den Weg runter zum Dizzys machen. Hier wollen wir eigentlich nur einen Happen Essen und dann früh schlafen gehen. Doro hat Morgen Geburtstag und es ist ein Geburtstagsfrühstück im Lobster geplant, wovon sie noch nichts weiß. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Eine Band baut auf und wir versacken bei leckerem Weißwein. Um zwölf gibt es sogar ein Ständchen für Doro.

Der Wecker klingelt viel zu früh an diesem Morgen. Egal, schließlich steht ein weiteres Kapstadt-Touri-Programm auf dem Plan. Doch zuerst gibt es das tolle Geburtstagsfrühstück für Doro, wobei wir den Sekt heute Morgen auslassen. Als Geschenk gibt es von uns und unserem Freundeskreis einen Helikopterrundflug über Kapstadt. Doro freut sich riesig. Joey und ich fliegen natürlich auch mit. Dies ist zwar schon mein Dritter Flug, aber es ist jedes mal wieder toll. Der Flug ist wirklich großartig. Kein Wölkchen am Himmel uns fast windstill. 15 Minuten gehen hier viel zu schnell vorbei. Weiter geht es zum Tafelberg. Die Autoschlange ist recht lang, das liegt augenscheinlich aber nur an einer Baustelle. Es gibt keine Schlange vor den Kassen. Das ist auch relativ selten. Aber wir haben ja schon überall sehr viel Glück gehabt und nennen uns von nun an nur noch „Die Lucky Ones“. Auf dem Tafelberg ist es allerdings sehr windig und somit auch ziemlich kalt. Wir bleiben nicht all zulange oben. Den Nachmittag genießen wir in der Sonne im Garten.

Letzter Tag und letzte Gelegenheit für Sightseeing. Meiner Kollegin Nina habe ich versprochen, nach einem Schrottradio zu suchen. Also fahren wir zum Greenmarket Square. Dort werde ich sogar fündig und finde ein Schrottradio im Coca Cola Design. Hier sind wir übrigens bei jedem der Händler her „first Customers“, also bekommen wir überall einen „special price“ :). Danach schlendern wir zum Companies Garden. Für Joey und mich ist dies nicht so entspannt, denn wir sind keine Taubenfreunde und von den Zeitgenossen flattern hier eine Menge umher. Dazwischen tummeln sich die Eichhörnchen, was wirklich niedlich ist. Wir beschließen, zur Waterfront zu fahren. Dort gibt es ein leichtes Mittagessen und danach wird geshoppt. Ich habe immer eine lange Liste von Dingen, die es zu Hause nicht gibt. Außerdem kaufen wir jede Menge Schokolade und Süßigkeiten für Monika und die Mädchen als Dankeschön fürs liebe Kümmern. Auf dem Rückweg stoppen wir in Camps Bay am Strand und genießen hier noch ein wenig die Sonne.
Unseren letzten Abend verbringen wir im Col Cacchio in Camps Bay, wo die Pizza ganz ausgezeichnet ist! Hier ziehen wir Resümee aus den vergangenen Tagen:
Acht Tage Südafrika ist eine kurze Zeit, aber wir haben viel erlebt und gesehen und konnten es richtig genießen. Die Ersties haben alle Highlights, bis auf die Löwen, gesehen, aber das ist nur ein guter Grund für erneuten Südafrika-Besuch.

Am nächsten Tag fliegen wir am Nachmittag von Kapstadt nach Johannesburg und von dort aus via Frankfurt zurück nach Düsseldorf. Deutschland hat uns schnell wieder, die Zollbeamten sind gewohnt unfreundlich.
Wir hatten schöne und aufregende Tage am schönsten anderen Ende der Welt. Bis bald in Südafrika!

Kommentare

Claudia schrieb am Freitag, 10. Mai 2013 um 00:23 Uhr

Richtig cooler blog mit vielen interessanten news. Ich hab ein paarmal richtig schmunzeln müssen. Wir sind auch totale Südafrika fans und fahren im Februar wieder hin für unsere Hochzeit :-)
Vielleicht hast Du ja mal Lust Dich zu melden, lg aus Aachen.

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