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Meike in Botswana & Mozambique

Botswana zu bereisen war schon immer mein Traum! Die Tierbeobachtungen sollen spektakulär und die Menschen sehr gastfreundlich sein. Nach unzähligen Südafrika-Besuchen planen wir nun endlich eine Botswana-Reise. Da es unsere Hochzeitsreise ist, verbinden wir dies doch gleich mit einem kleinen Abstecher nach Mozambique. Über Mozambique sagt man, dass die Strände und Unterkünfte ein Traum sind. Wir sind gespannt!

01.06.2011

Los geht’s mit Lufthansa von Münster/Osnabrück über Frankfurt nach Johannesburg – dachten wir zumindest. Am Flughafen in Münster/Osnabrück angekommen wollen wir einchecken und werden direkt zum Lufthansa Service-Schalter geschickt. Unsere Maschine wurde gestrichen, aber ein Taxi steht bereits vor der Tür und bringt uns nach Frankfurt. Und so geht es mit einer Delegation von chinesischen Geschäftsleuten mit dem Taxi nach Frankfurt. Wir erreichen Frankfurt pünktlich und nach dem Einchecken warten wir am Gate auf den Einstieg in den A380. Der ist tatsächlich deutlich größer, als die übrigen seiner Kollegen. Die Bestuhlung ist 3-4-3, das finde ich für zwei Reisende immer unpassend. Es ist alles neu und Lufthansa hat sich deutlich verbessert, was ihren Service während des Fluges angeht. Letztendlich ist der A380 auch nur ein Flugzeug und ich bevorzuge weiterhin die South African Airways.

02.06.2011

Pünktlich landen wir in Johannesburg. Nach der Übernahme unseres Toyota Corollas machen wir uns auf den Weg auf der N4 in Richtung Westen. In Johannesburg führt uns das Navi in die Irre, da es die neuen Autobahnen wohl noch nicht kennt. Wir nehmen die Karte zur Hand, verlieren aber eine Stunde. Egal – es ist schließlich Urlaub!
Wir planen die Grenze bei Lobatse zu überqueren, denn unser erstes Quartier liegt bei Kanye. Die Landschaft ist eher unspektakulär, bis wir kurz vor der Grenze sind. Ein tolles Bergpanorama tut sich auf und es ist sehr grün. Der Grenzübertritt klappt gut. Eine Straßensteuer (oder so was Ähnliches) muss in Pula, der botswanischen Landeswährung, bezahlt werden. Wir haben noch kein Pula! Man hat uns gesagt, dass Kreditkarten auch akzeptiert werden – Fehlanzeige. Was tun? Südafrikanischen Rand würden Sie wohl nehmen, sagte uns der Botswanische Beamte. Super! Es ist bereits Dunkel, als wir unser Nachtquartier erreichen. Das Quartier ist sehr basic, ganz einfache Chalets und ein Campingplatz. Wir sind hungrig nach der langen Fahrt und freuen uns auf eine warme Mahlzeit im Restaurant unseres Quartiers. Man reicht uns eine Speisekarte, doch als wir bestellen wollen, bekommen wir bei jedem Gericht zu hören, dass es dieses Gericht heute nicht gibt. Es wird etwas mühsam und wir schlagen der Kellnerin vor, uns zu sagen, welche Gerichte es gibt. Letztendlich bestellen wir beide eine vegetarische Pizza, denn das ist das Einzige was uns angeboten werden kann. Wir warten eine geschlagene Stunde, aber die Pizza ist lecker. Erschöpft fallen wir früh ins Bett!

03.06.2011

Wir stehen früh auf, denn heute haben wir die längste Etappe von 700km vor uns. Es ist noch Dunkel als wir uns auf den Weg machen und unsere Scheiben vom Auto sind leicht überfroren! Damit habe ich nicht gerechnet. Ich weiß zwar, dass im Afrikanischen Winter die Temperaturen Nachts gegen Null gehen können, aber erlebt habe ich das noch nicht. Wir stellen die Heizung hoch und sobald die Sonne da ist, wird es auch wärmer. Die Landschaft ist eintönig. Eine unendliche Weite tut sich auf und die Farben sind noch intensiver als in Südafrika. Kurz vor Francistown kommen wir an eine Kontrolle. Uns ist nicht ganz klar, was nun passiert, denn es sieht nicht nach einer Polizeikontrolle aus. Wir lassen uns überraschen – man wird uns schon sagen, was wir zu tun haben. Ein netter Beamter fragt freundlich woher wir kommen und wo die Reise hingehen soll. Als er hört, dass wir aus Deutschland kommen, ist er sofort begeistert und berichtet, dass er während der WM alle Deutschlandspiele verfolgt hat. Sehr vorbildlich! Wir sollen aussteigen und mit durch eine Wanne mit einer Flüssigkeit gehen. Unser Auto muss ebenfalls durch eine große Wanne mit eben solcher Flüssigkeit gefahren werden. Er erklärt uns, dass dies ein Desinfektionsmittel ist, um zu verhindern, dass Krankheiten aus anderen Distrikten und Ländern eingeschleppt werden und das Vieh infizieren. Außerdem werden wir gefragt, ob wir Lebensmittel und eine Cooler Box dabei haben. Er ist misstrauisch, als wir dies verneinen und möchte in unseren Kofferraum sehen. Er schaut unsere Koffer an und möchte dann, dass wir ALLE Schuhe rausnehmen und die ebenfalls in die nicht wirklich einladende Desinfektionsflüssigkeit tunken. Wir schauen etwas ratlos, weil wir keine Ahnung haben, wo in unserem Koffer sich unsere Schuhe versteckt haben und wir nun auch wirklich keine Lust haben hier im Staub unsere Sachen auszubreiten. Wir kramen also, bis wir jeder ein paar Schuhe zu Tage fördern. Nachdem wir auch diese Schuhe in die Wanne getunkt haben, steigen wir nun „rein“ in unser Auto und der Beamte ist sichtlich zufrieden mit uns. Als wir weiter fahren brechen wir in schallendes Gelächter aus – der Typ hat wirklich keine Ahnung, wie viel Paar Schuhe ich so im Urlaub dabei habe!
In Francistown stoppen wir zum Mittagessen an einer kleinen Mall, wo ein geschäftiges Treiben herrscht. Kein Wunder, denn es ist die einzig größere Stadt zwischen Gaborone und Maun, wobei man Maun auch nicht wirklich als Stadt bezeichnen kann. Es ist schon dunkel, als wir unser nächstes Etappenziel Nata erreichen. Hier wartet schon ein leckeres Abendessen auf uns und wir lassen den Abend mit einem schönen Glas Rotwein ausklingen.

04.06.2011

Weiter geht es in Richtung Norden. Die Landschaft verändert sich ein wenig. Wir fahren vorbei an riesigen Sonnenblumenfeldern und sind fast allein auf der Straße. Da ich nicht fahre träume ich so vor mich hin und nehme ein Schild nur aus den Augenwinkeln wahr. Baustelle für 130km. Das habe ich mich wohl verguckt. Von wegen! Die nächsten 130km(!) müssen wir eine Gravel Road überwinden und eigentlich darf man nur 60km/h fahren. Am Anfang halten wir uns auch dran, bis wir von Bussen und LKW’s überholt werden. Ein Gästehausbesitzer hat mir in einem Gespräch über Gravel Roads in Botswana und Namibia folgenden Rat gegeben: entweder fährst du 30 oder 130. Alles dazwischen geht nicht! Also ab dafür mit 120 km/h über die Gravel Road. Das war ein Spaß! Am frühen Nachmittag erreichen wir Kasane und unsere schöne Unterkunft direkt am Fluss. Am frühen Abend nehmen wir an einer Sunset Cruise teil. Ich bin sofort fasziniert, wie nah wir vom Wasser aus den Tieren kommen. Es scheint, als fühlten sie sich überhaupt nicht gestört durch die Boote mit den Menschen. Im Gegenteil, eine Affenfamilie post sogar für uns. Auch die vielen Elefanten lassen sich durch die Beobachter überhaupt nicht aus der Ruhe bringen und wir kommen den großen Dickhäutern ganz nah.

Als die Sonne langsam untergeht, hält unser Boot an und wir machen tolle Sonnenuntergangsfotos.

05.06.2011

Heute haben wir einen Tagesausflug zu den nahegelegenen Victoriafällen gebucht. Eigentlich ist es kein Ausflug, sondern nur der Transfer von Kasane bis Victoria Falls und zurück. Pünktlich werden wir abgeholt und ein netter Fahrer bringt uns bis zur Grenze. Hier hilft er uns noch mit den Grenzformalitäten, denn wir müssen ein Visum in Höhe von USD 30,- kaufen. Da die Fahrzeuge von Botswana nicht nach Zimbabwe fahren dürfen und umgekehrt, erwartet und bereits ein Fahrer auf der Zimbabwe-Seite, der auch als Tourguide tätig ist. Nur noch ein kurzes Stück und wir sind da. Auf dem Weg dorthin erzählt er uns ein bisschen etwas über Zimbabwe und freut sich riesig, dass immer mehr Touristen den Weg wieder ins Land finden. Außerdem sagt er uns, wir müssen unbedingt einen Hubschrauberrundflug machen. Es ist zwar teuer, aber es lohnt sich. Wir überlegen nicht lang und er organisiert kurzer Hand den Rundflug. Dieser findet auch schon in 30 Minuten statt, da sonst alles ausgebucht ist. Und dann sind wir auch schon auf dem Heliplatz und alles geht ganz schnell. Wir fliegen mit einem anderen deutschen Ehepaar und ich kann nur immer wieder betonen: das ist ein einmaliges Erlebnis und man muss das gemacht haben!
Weiter geht es zu den Fällen. Da die Regenzeit sehr stark war führen die Fälle immer noch sehr viel Wasser und unser netter Fahrer organisiert Regenmäntel und einen Schirm für uns. Anfangs fand ich das etwas albern, aber ich war dann doch sehr froh den Regenmantel zu haben. Zumal war so auch die Kamera geschützt! Wir erkunden die Fälle auf eigene Faust und nach einem leichten Mittagessen im Victoria Falls Hotel geht es auch schon wieder zurück nach Kasane. Ich bin heute noch beeindruckt, wie gut alles organisiert war und wie reibungslos alles abgelaufen ist. Und das im tiefsten Afrika :)

06.06.2011

Heute stehen zwei Pirschfahrten in den Chobe auf dem Programm. Früh Morgens werden wir abgeholt und nach etwa 20 Minuten erreichen wir das Gate zum Chobe Park. Als erstes finden wir ein Rudel Wild Dogs, die sich über eine Antilope hermachen. Beeindruckend! Weiter geht es über Sandpisten, bis wir eine Löwin im Gebüsch neben dem Weg entdecken. Das ist aber nicht das einzige Kätzchen, denn nachdem wir etwas warten, tauchen weitere Löwen auf. Sogar drei Babys sind dabei! Die sind alle völlig entspannt und lümmeln sich im Sand direkt vor uns. Toll!
Am Nachmittag fahren wir bis zum Chobe Fluss. Hier treffen sich zahlreiche Elefantenherden zum Trinken. Eine Elefantenherde kommt sogar aus dem Fluss und geht ganz gesittet hintereinander her. Das hat ein bisschen was vom Dschungel-Buch.
Zurück in unserer Lodge nehmen wir einen Sundowner und genießen mal wieder den fantastischen Sonnenuntergang.

07.06.2011

Weiter geht die Reise! Wir fahren zurück über Nata bis Gweta zum Planet Baobab. Hier parken wir unser Auto und werden von einem Jeep abgeholt und ins Camp Kalahari gebracht. Das Camp Kalahari liegt inmitten der Salzpfannen ganz nah am Magkadigkadi National Park. Salzpfannen also. Ehrlich gesagt konnte ich mir vorher nicht wirklich etwas darunter vorstellen. Beeindruckt hat mich immerhin, dass es die größten Salzpfannen der Erde sind. Vorstellen muss man sich die Landschaft in etwa so: Eine Einöde aus Gras und Steppe soweit das Auge reicht und zwischendrin Palmen. Aber die Palmen sind so angeordnet, als ob jemand diese extra so angpflanzt hat. Es wirkt ein bisschen wie die Sahara mit ihren Oasen. Ein sehr unwirklicher Eindruck! Das Camp befindet sich in ebenso einer Oase. Die Unterbringung erfolgt in Zelten, relativ einfach, aber es ist jeglicher Luxus da, den man braucht. Das Badezimmer befindet sich draußen, allerdings von einer Mauer umgeben. Da das Camp nicht eingezäunt ist und die Pfannen auch Heimat von Elefanten und Löwen ist, begrüße ich dieses sehr! Los geht es auch schon zur ersten Erkundungsfahrt. Außer Zebras und Antilopen sehen wir keine Tiere, die Landschaft aber fasziniert uns weiter. Wir fahren und fahren und plötzlich erscheint vor uns ein freier Platz umgeben von Palmen und hier liegen Stühle und eine alte Holztruhe. Bizarrer könnte das Bild nun wirklich nicht mehr sein. Unser Guide klärt auf. Wir veranstalten ein Lagerfeuer und in der Truhe befinden sich sämtliche Alkoholika und Nichtalkoholiker, sowie Snacks, die man für einen echten Sundowner braucht. Während wir also am Lagerfeuer sitzen und den Sonnenuntergang beobachten, erzählt uns der Guide die Geschichte der Pfannen. Echte Lagerfeuerromantik und mal wieder ein atemberaubender Sonnenuntergang! Zurück im Camp wartet eine Überraschung auf uns. Wir bekommen ein privates Dinner vor unserem Zelt. Alles ist ganz romantisch hergerichtet mit vielen Kerzen, denn das Camp hat keinen Strom. Wir lassen also den Abend noch romantischer ausklingen, immer mit einem Auge auf die Wildnis in absoluter Dunkelheit hinter uns – es gibt ja schließlich keine Zäune :) Übrigens ist es wahnsinnig kalt, aber auch das wurde berücksichtigt. Unsere Betten sind schön warm.

08.06.2011

Nach dem Frühstück steht unser Fahrer wieder bereit. Wir fahren wieder hinaus und es ist so kalt, dass wir Regenmäntel anziehen, um uns gegen den Fahrtwind zu schützen. Diesmal fahren wir richtig in die Pfannen. Wir steigen auch aus und können selbst erleben, wie „knusprig“ die Oberfläche der Pfannen ist. Wir fahren wieder ein Stück und stoppen plötzlich. Unser Fahrer bittet uns auszusteigen und ihm nachzugehen. Und dann sehen wir sie: eine Erdmännchenfamilie. Das einzig richtige Wort diese kleinen Gesellen zu beschreiben ist drollig! Sie kennen unseren Fahrer schon und als er sich auf den Boden setzt, kommen zwei ganz Mutige und turnen über seine Beine. Drollig!
Ich könnte diesem Spektakel stundenlang zuschauen, aber es ist ja so bitterkalt und ich freue mich doch, als zurück ins Camp geht.
Nach einem Frühstück werden wir wieder zum Planet Baobab, unserem Ausgangspunkt, gefahren. Hier bleiben wir eine eine weitere Nacht. Abends am Lagerfeuer treffen sich die unterschiedlichsten Menschen, um Ihre Reiseerfahrungen auszutauschen. So lernt man die unterschiedlichsten Menschen unterschiedlichster Nationen kennen.

09.06.11

Weiter geht es nach Maun. Von hier aus fliegen wir ins Okavango Delta. Als wir den Flughafen von Maun betreten, kommt direkt auch schon ein Mitarbeiter auf uns zu und fragt, ob er behilflich sein kann. Wir zeigen ihm unsere Unterlagen und er zeigt uns, wo wir die Koffer abgeben etc. Sehr gut organisiert das Ganze! Dann laufen wir über das Rollfeld zu unserem, kleinen Flieger. Ein bisschen mulmig ist mir doch zumute, denn ein andere Gast im Camp Kalahari erzählte uns, dass sie unheimliche Turbulenzen hatten und einigen Passagieren schlecht geworden sei. Puh, also rein in den Flieger und los geht’s. Unser Flug war sehr ruhig und der Ausblick aus der Luft auf das Delta ist fantastisch. Sogar einige Elefantenherden konnte man erkennen.
In der Lodge angekommen wurden wir zuerst einmal instruiert. Das Camp ist nämlich nicht eingezäunt und Elefanten spazieren nicht selten durch das Camp. Unser Zelt steht direkt am Wasser. Der Ausdruck Zelt ist auch relativ, denn es bietet allen Luxus, den man sich vorstellen kann. Die Atmosphäre ist toll. Inmitten der Natur – wirklich mittendrin! – am Wasser, kein Autolärm, nur die Tiergeräusche. Auf geht es zum ersten Game Drive. Der Vorteil an diesem Camp ist, dass es in einer privaten Konzession im Okavango Delta liegt. Somit sind Fahrten auch abseits der Wege erlaubt und man kommt somit den Tieren sehr nah! Für uns wird dieser Game Drive ganz spektakulär, denn wir sehen unseren ersten Leoparden! Ich weiß nicht an wie vielen Game Drives ich schon teilgenommen habe, aber nie habe ich bisher einen Leoparden gesehen. Großartig! Zum Sundowner stoppen wir auf einer freien Fläche und beobachten mit unserem Glas Wein in der Hand, wie eine Affenfamilien die Palmen hoch und runter rennt. Zurück im Camp wartet ein das Abendessen auf uns. Das Camp liegt direkt am Wasser und wir hören, dass Hippos ganz nah sind. Wie in den Lodges üblich, essen alle gemeinsam an einer großen Tafel. Plötzlich hören wir von der Wasserseite ein raunen und die Gäste stehen hektisch auf. Ein Hippo hat sich etwas zu nach an unseren Essensplatz verirrt und musste von den Rangern kurzerhand verscheucht werden. Anschließend versammeln sich alle um das wärmende Lagerfeuer, denn es wird nun richtig kalt! Da wir das Zelt ganz außen bewohnen, dürfen wir nicht allein zurück gehen. Wir werden im Jeep gefahren und bekommen noch eine Wärmflasche mit auf den Weg. Das nenn ich mal Service im Busch!

10.06.11

Am Morgen starten wir zu einer Mokorofahrt. Mokoros sind die traditionellen Einbaumboote. Wir fahren ganz langsam durch das Wasser am Camp. Hier sind keine Hippos mehr anzutreffen, denn das wäre zu gefährlich. Es ist sehr idyllisch und wir genießen die Natur. Nach dem Frühstück geht es auch schon direkt weiter zum nächsten Camp. Wieder per Flugzeug natürlich. Das neue Camp liegt direkt am Moremi National Park. Das bedeutet, dass keine Pirschfahrten per Jeep angeboten werden, denn das ist hier strengstens untersagt. Die Aktivitäten finden also nur zu Fuß und im Mokoro statt. Am Nachmittag nehmen wir an einer Sundowner-Fahrt per Boot teil. Tiere sehen wir nicht, aber dafür einen traumhaften Sonnenuntergang!

11.06.11

Heute starten wir den Tag mit einem Bushwalk. Zuerst fahren wir mit dem Mokoro in den Moremi National Park. Zu Fuß geht es weiter und wir sehen aus der Ferne Giraffen, Zebras und Impalas. Auch an einem Teich mit Hippos kommen wir vorbei. Ein Bushwalk ist nochmal eine ganz andere Perspektive. Der Ranger erklärt viel über das Spurenlesen und über die Pflanzenwelt. Dafür kommt man den Tieren nicht so nahe wie in einem Jeep. Zum Fotografieren ist es ebenfalls nicht so gut geeignet, einfach weil man ja nicht erhöht ist wie im Jeep, und die Tiere sieht man wirklich nur aus der Ferne. Trotzdem sollte man das auch mal mitgemacht haben! Am Mittag werden wir auch schon wieder abgeholt und wir fliegen zurück nach Maun. Hier haben wir eine Zwischenübernachtung, denn die Fahrtstrecke wäre sonst zu lang. Maun ist ein sehr kleines Städtchen, aber immerhin gibt es einen Wimpy mit gratis W-Lan! Nach so „langer“ Zeit abseits der Zivilisation freut man sich über ein bisschen Kommunikation zur Außenwelt und einen Fernseher im Zimmer.

12.06.11

Früh starten wir, denn wir haben wieder eine lange Fahrtstrecke vor uns. Der Plan ist, bis zur Grenze Botswana – Südafrika zu fahren. In Martins Drift gibt es eine einfache Unterkunft für solche Zwischenübernachtungen. Die Fahrt verläuft unspektakulär und wir erreichen noch vor Einbruch der Dunkelheit Martins Drift. Die Unterkunft ist wirklich einfach, aber das Abendessen ist ok.

13.06.11

Nach dem Frühstück fahren wir über die Grenze. Ich weiß nicht, was es ist, aber es ist immer wieder ein tolles Gefühl nach Südafrika einzureisen. So schön und spektakulär und einzigartig die Botswana-Reise auch war, Südafrika ist doch unser „zu Hause“. Nach Johannesburg ist es nun nicht mehr weit und die Strecke durch die Waterberg-Region sehr schön und abwechslungsreich. In Johannesburg freue ich mich über eine heiße Badewanne und Fußbodenheizung. Ganz fantastisch bei diesen kalten Temperaturen.

14.06.11 & 15.06.11

Wir fahren zum Flughafen von Johannesburg und checken ein. Pünktlich heben wir ab in Richtung Mozambique zum kleinen Örtchen Vilanculos. Schon im Landeanflug bekommen wir einen Ausblick auf das türkisfarbene Meer. Kaum gelandet müssen wir die Visaprozedur über uns ergehen lassen. Eine Schlange bildet sich, denn das Visum wird erst vor Ort erteilt. Von jedem Passagier wird ein ein Foto gemacht und es wird ein Dokument ausgedruckt, welches dann zusammen mit dem Foto in den Pass geklebt wird. Die Fotos sind wahnsinnig unvorteilhaft und lachen oder lächeln ist nicht erlaubt. Bezahlt wird in USD – Cash natürlich. Von USD 70,- bis USD 100,- kann alles dabei sein. Unser Grenzbeamte will unsere Dollarscheine nicht akzeptieren, da Sie – Achtung – zu neu sind. Nach einigem hin und her können wir ihm endlich klar machen, dass wir wirklich keine anderen Dollarscheine dabei haben und unsere letzten Reserven Südafrikanischen Rand will er auch nicht akzeptieren. Letztendlich zahlen wir nur USD 55,- pro Visum. Welcome to Africa!
Nach der Gepäckrückgabe und einer Sicherheitskontrolle aus dem Sicherheitsbereich heraus (???) werden wir auch schon von einem Mitarbeiter der Lodge begrüßt. Wir steigen in einen Kleinbus und nach einer sehr kurzen Fahrt erreichen wir ein kleines Häuschen. Wir sind skeptisch! Was passiert nun? Wir werden in das Haus gebeten und man zeigt uns Umkleiden und weist uns an, kurze Hosen und Flip Flops anzuziehen. Das Häuschen grenzt direkt an das Flughafengelände und hier wurde an alles gedacht: Kaltgetränke, Häppchen, Außenbereich mit Sonnenschirmen für die Raucher. Wir ziehen uns um und weiter geht es durch Vilanculos zum Hafen. Hier fahren wir aber vorbei und weiter zum Strand, wo unser Boot auf uns wartet. Man erklärt uns, dass der Hafen zu unsauber sei und daher das Boot am Strand wartet. Hier gibt es keinen Steg und wir waten ein paar Schritte durch das herrlich warme Wasser. Daher auch die Anweisung mit den kurzen Hosen und Flip Flops. Die geben wir übrigens ab, bevor wir ins Boot steigen, denn es gibt eine extra Flip-Flip-Aufbewahrungsbox! Nach etwa 20 Minuten erreichen wir schon die Insel und werden am Strand bereits erwartet. Die Manager begrüßen uns sehr herzlich und wir sind überwältigt von der traumhaften Kulisse. Die Raffaelo-Werbung ist nichts dagegen! Ein kurzes Stück über den Strand gelaufen und der Lodgebereich mit einem Steg beginnt. Auf dem Steg steht eine Schüssel mit Blütenblättern. Hier steigen wir mit den Füßen rein, denn so wird der Sand abgewaschen und unsere Flip Flops stehen auch schon bereit. Wahnsinn – hier wird wirklich an alles gedacht. Ein traumhafter Bungalow mit eigenem Steg und Liegen am Strand weit weg vom nächsten Bungalow wartet auf uns. Die Lodge ist zwar luxuriös, weil einfach alles da ist, was man braucht, aber überhaupt nicht steif. Viele Überraschungen warten auf uns. Ins Detail gehe ich hier allerdings nicht, denn ich möchte den Lesern und potenziellen Mozambique Reisenden die Überraschung nicht nehmen. Soviel soll verraten werden: Barefoot Luxury zum Wohlfühlen wartet auf Euch!

16.06.11

Nach zwei sehr erholsamen Tagen und einer faszinierenden Mondfinsternis mit Dinner am Strand fliegen wir heute auf die Nachbarinsel. Vorher unternehmen wir eine Fahrt über die Insel, was nur mit den Allradfahrzeugen der Lodges (es gibt insgesamt drei auf dieser Insel) inklusive Fahrer möglich ist. Unser Fahrer Pedro erklärt uns viel über die Einheimischen, die hier leben. Erstaunlich, denn Sie müssen alle Wege zu Fuß zurück legen und wenn man von dem Boot auf die Insel schaut, dann hat man den Eindruck, dass dort niemand wohnt.
Aber es gibt sogar eine Schule in der Mitte der Insel. Pedro fragt, ob wir diese gerne besuchen möchten. Die Lodge unterstützt die Local Community und hat gerade ein Schulgebäude gebaut. Wir sind unsicher, denn wir wollen die Kinder nicht stören und nicht den Eindruck erwecken, dass wir sie wie in einem Zoo angucken wollen. Pedro versichert uns aber, dass wir dort herzlich Willkommen sind und die Kinder sich über Besuche der Touristen freuen. Diese zahlen schließlich für Ihren Hotelaufenthalt und dadurch bekommen die Lodges Geld, um die Community finanziell zu unterstützen. Also besuchen wir die Schule. Der Anblick ist erschreckend, denn wir haben richtige Gebäude erwartet. Es gibt aber nur einen Betonbau ohne Glas in den Fenstern und die anderen drei Gebäude sind Hütten. Der „Schulhof“, welcher nur aus Erde und Sand besteht, ist liebevoll mit den vorhandenen Möglichkeiten hergerichtet. Es gibt sogar ein Fußballfeld. Wir gehen in eine Klasse und die Kinder begrüßen uns herzlich. Sie winken und freuen sich über die Abwechslung. Der Schuldirektor begrüßt uns ebenfalls und zeigt uns die Schule. Pedro erklärt uns, wie schwierig es ist, die Kinder in der Schule zu halten. Die Kapazitäten lassen nur Blockunterricht zu. Die eine Hälfte der Kinder kommt vormittags und die andere Hälfte der Kinder kommt nachmittags zum Unterricht. Da die Kinder oft am anderen Ende der Insel wohnen sind sie zu Fuß fast eine Stunde unterwegs. Die Anreise dauert also schon unglaublich lange und dann kommt noch dazu, dass die Kinder immer versuchen, pünktlich beim Mittagessen zu Hause zu sein. Ob der Unterricht beendet ist oder nicht, die Kinder gehen zum Mittagessen. Durch die finanzielle Unterstützung der Lodges auf der Insel wurde eine „Kantine“ gebaut, damit die Kinder dort Mittagessen können. Anschließend werden wir zur Landebahn der Insel gebracht. Der Flug erinnert an unseren Ausflug ins Okavango Delta mit ähnlich kleinen Maschinen. Die Aussicht über die Inselwelt und das türkisfarbene Wasser ist atemberaubend. Auch die Lodge auf der Nachbarinsel ist fantastisch. Ein bisschen mehr Hotelcharakter wartet auf uns. Wir genießen den letzten Tag in Afrika und einen weiteren grandiosen Sonnenuntergang.

17.06.11

Heute heißt es Abschied nehmen. Ehrlich gesagt hätte ich noch 2, 3 Tage auf der Insel vertragen können. Das Büro und die Kollegen warten aber in Deutschland…
Wir fliegen mit dem Kleinflugzeug wieder nach Vilanculos. Hier sehen wir, dass unser Flug nach Johannesburg auf unbestimmte Zeit verspätet ist. Das ist gar nicht gut, denn wir müssen ja in Johannebsurg unseren Flieger nach Deutschland bekommen und der wartet bestimmt nicht auf uns. Plan B muss her. Es gehen immer zwei Flüge am Tag von Vilanculos nach Johannesburg mit zwei unterschiedlichen Fluggesellschaften. Die andere Fluggesellschaft ist pünktlich und wir beschließen kurzer Hand ein Ticket für schlappe USD 350,- pro Person zu kaufen. Das macht uns gar nichts aus, denn nach einem kurzen Anruf bei der Versicherung wird mir versichert, dass dies unser Ticketsafe abdeckt und wir den Flugpreis in Deutschland sofort erstattet bekommen. Pünktlich landen wir also in Johannesburg und weiter geht es nach Frankfurt.

18.06.11

Eigentlich haben wir ja wieder einen Anschlussflug nach Münster/Osnabrück, der wurde aber gestrichen! Mit diesen Münster/Osnabrück-Flügen sollen wir einfach kein Glück haben. Die Lufthansa bietet uns an, uns auf einen anderen Flughafen umzubuchen, was aber nicht in Frage kommt, denn unser Auto steht ja in Münster. Wir einigen uns schließlich mit Lufthansa auf einen Mietwagen und kommen erschöpft und voller neuer Eindrücke zu Hause an.

Fazit:

Botswana ist ein hervorragendes Land für Selbstfahrer. Volle Straßen und Kriminalität sind hier absolut kein Thema. Die Menschen sind wahnsinnig freundlich und hilfsbereit und freuen sich über jeden Touristen, der ihr Land besucht. Die Tierbeobachtungen und Landschaftseindrücke werden nur schwer zu übertreffen sein und sind weltweit einzigartig. Später ist dies nur dem Hwange Park in Zimbabwe gelungen, wobei dies in gewisser Weise Ähnlichkeit mit Botswana hat. Die Kombination mit Mozambique hat diese Reise zu meiner Traumreise gemacht. Meine Erwartungen sind in jeder Hinsicht übertroffen worden und wird uns nachhaltig in Erinnerung bleiben. Für Afrika-Verliebte ein absolutes MUSS!

Kommentare

Oliver von Gross schrieb am Dienstag, 22. Januar 2013 um 14:54 Uhr

Sehr geehrte Frau Schötz,

bitte wenden Sie sich an Frau Meike Ratzke, Tel 0521-91517883 oder meike@sa-travel.de. Sie wird Ihnen gerne weiterhelfen.

Schötz Sigrid schrieb am Dienstag, 22. Januar 2013 um 14:25 Uhr

Ein Traum dieser Reise, wieviel hat das alles gekostet? Wer macht die Organisation? Ist der Flug extra gebucht? Welche Reisedaten gibt es 2013?

Gruß Schötz

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