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Carina im Norden

Endlich ist es wieder soweit. Lang hat’s gedauert bis es endlich wieder losgeht. Die Vorfreude hat ein Ende und ich mache mich auf dem Weg zum Flughafen Hannover. Dort angekommen, sitze ich auch schon im Flieger nach Frankfurt um meinen Partner dort einzusammeln. Auch in Frankfurt liegt große Vorfreude in der Luft, denn mein Partner wird am heutigen Abend das erste Mal den afrikanischen Kontinent aus der Luft betrachten können.

Tag 1

Nach einem zehnstündigen Flug nonstop von Frankfurt nach Johannesburg mit dem Flaggschiff der Lufthansa, dem A380, sind wir pünktlich in Johannesburg gelandet. Doch bevor wir aussteigen, dürfen wir einen kurzen Blick in die Business Class, in die First Class und ins Cockpit werfen. Ich sage nur WOW – so etwas sieht man nicht alle Tage. Schnell eilen wir im Anschluss durch die Passkontrollen und nehmen unsere Koffer in Empfang. Es sind mal wieder die letzten – wie immer. Mit unserem Gepäck bewaffnet, gehen wir zum Budget Mietwagen Schalter, um unseren Mietwagen entgegenzunehmen. Ein paar Unterschriften hier ein paar Unterschriften da und nun konnte unser Selbstfahrer Abenteuer durch den Norden Südafrikas endlich beginnen.

Unsere Reise führt uns in das 350 km nordwestlich von Johannesburg gelegene Madikwe Game Reserve. Unweit zur Grenze nach Botswana liegt dieses wunderschöne Wildreservat mit allen Spezies der Big 5. Der Park umfasst etwa 75000 Hektar Buschland. Es leben etwa 12000 Tiere in diesem Reservat. Gegen Nachmittag passieren wir das Gate zum Madikwe Game Reserve. Das erste Abenteuer steht auf dem Programm. Die Fahrt zur Motswiri Safari Lodge mit dem eigenen PKW durch das Reservat. Hier beginnt unsere erste Pirschfahrt auf eigene Faust. Trotz tiefer Spurrillen und Schotter-Sandpisten haben wir nach einer halben Stunde die Motswiri Lodge erreicht – kein Problem für unseren Toyota Corolla. Die einzige Sache, die uns die Anreise etwas erschwert hat, ist der Hagelsturm. Ich hatte vorher noch nie Hagelkörner, so groß wie Golfbälle, vom Himmel fallen sehen. In der Lodge angekommen, werden wir freundlich mit einen Gläschen Amarula empfangen. Danach führt unser Weg direkt in unser traumhaftes Chalet mitten im Busch – einfach nur ein Traum. Kurz umziehen und ab auf Pirschfahrt.

Leider haben wir auf der Safari am heutigen Nachmittag nicht soviel Glück. Es braut sich ein Unwetter zusammen und die Tiere suchen Schutz. Ein paar Giraffen, Zebras und Böcke kreuzen dennoch unseren Weg – endlich wieder Safari. Zurück in der Lodge erwartet uns ein herrliches 3-Gänge-Menü am Kaminfeuer, wo wird den Tag entspannt ausklingen lassen – gute Nacht!

Tag 2

Um Punkt 5 Uhr in der früh hören wir ein lautes Klopfen an der Tür unseres Chalets. Sofort wissen wir – Safarizeit. Schnell angezogen und der Safari steht nichts mehr im Weg. In der Lodge kurz mit Rusks und Tee gestärkt, sitzen wir auch schon im Safarifahrzeug. Unser Ranger, Cornelius, ist einfach nur super. Schnell sehen wir Giraffen, Zebras, Löwen und Nashörner. Nach einem kurzen Sunrise Stop mit vielen südafrikanischen Leckereien, geht es weiter. Man kann schon beinahe sagen, an jeder Ecke im Reservat steht ein anderes Tier. Einfach nur unglaublich. Gegen 9 Uhr sind wir wieder in der Lodge angekommen und uns erwartet ein herrliches Hot Breakfast. Die restliche Zeit, bis zur nächsten Pirschfahrt am Nachmittag, verweilen wir faul auf den Sonnenliegen am Pool. Die Zeit vergeht wie im Flug. Nachmittags gehen wir wieder auf Pirschfahrt. Das Highlight des Tages sind die Löwen, die wir in der Dunkelheit gesichtet haben – einfach nur unglaublich. Gegen 20 Uhr sind wir zurück in der Lodge und es gibt wieder mal ein leckeres Abendessen. Heute Abend gibt es Essen vom Buffet – sehr lecker und sehr vielseitig. Den Abend lassen wir bei einem Glas Wein gemütlich ausklingen, denn am nächsten Morgen heisst es wieder früh aufstehen.

Tag 3

Und täglich grüßt das Murmeltier. Um Punkt 5 Uhr klopft es wieder an der Tür. Heute geht es auf einen Bushwalk. Wie aufregend zu Fuß durch den Bush zu wandern. Schnell anziehen, schnell zur Lodge gehuscht und Tee getrunken, sitzen wir wieder im Safarifahrzeug. Nach einer halben Stunde Fahrt, stellt unser Ranger das Fahrzeug ab und nun heisst es zu Fuß weiter. Mit Gewehr bewaffnet stolzieren wir durch den Busch. Der Ranger erklärt uns vieles über die Flora und Fauna. Leider können wir ihm nicht 100% zuhören, denn etwas abgelenkt sind wir schon, schließlich muss man bei einem Bushwalk sehr aufmerksam und achtsam sein. Ausser ein paar Zebras, Gnus und Giraffen, haben wir leider nichts gesehen. Nach einem knapp zweistündigen Walk erreichen wir wieder das Fahrzeug. Ich bin immer wieder fasziniert darüber, wie man in einem Reservat, wo jeder Busch und jeder Baum gleich aussieht, die Orientierung behält. Gegen 9 Uhr sitzen wir auch schon am gedeckten Frühstückstisch und genießen das leckere Frühstück. Währenddessen kommt eine Elefantenherde direkt an das Wasserloch der Lodge – Wahnsinn! Am Abend nach der vorletzten Pirschfahrt, führt uns der Weg direkt zu einem fabelhaften Bush Dinner mitten im Busch – einfach nur großartig! Unter freiem Himmel lassen wir den Tag ausklingen.

Tag 4

Nach unserer letzten Pirschfahrt verabschieden wir uns von dem Team der Lodge und treten unsere Rückreise nach Johanneburg an. Nach einer vierstündigen Fahrt zurück nach Johannesburg kommen wir in der schönen Idwala Lodge im Vorort Randburg an. Da es noch früh am Nachmittag ist, erkunden wir das nicht weit entfernte Cresta Shoppingcenter. Im Anschluss fahren wir zurück zur Lodge und uns erwartet ein leckeres Abendessen. Der Chefkoch hat mitbekommen, dass wir aus Deutschland kommen und will uns eine Freunde machen und serviert uns zum Abendessen ein Schnitzel mit Kartoffelbrei. Das Essen ist sehr lecker, aber der eigentlich vorher angekündigte Garnelenspieß wäre auch nicht schlecht gewesen :o)

Tag 5

Am heutigen Tag treten wir unsere Weiterreise gen Osten zur Panorama Route in den Ort Hazyview an. Nach dem Frühstück verlassen wir die Idwala Lodge. Nach 4 Stunden erreichen wir das schöne Sabie Valley. Es ist immer wieder erstaunlich, wie facettenreich die Landschaft in Südafrika ist. Vor zwei Tagen steht man noch mitten im trockenen Busch und schon heute hat man das Gefühl man fährt irgendwo durch den Harz – alles grün und bewaldet – wunderschön. Bevor wir nach Hazyview, die nächste Station unserer Tour fahren, machen wir einen Stopp bei einem anderen Gästehaus. Eine Site Inspection steht auf dem Programm. Nachdem wir freundlich empfangen wurden und uns die Räumlichkeiten des Gästehauses gezeigt wurde, machen wir uns weiter auf dem Weg zum Laughing Waters Guest House, dass nicht weit entfernt ist. Der Weg zum Gästehaus führt fernab der Haupstraße durch eine Orangenplantage – sehr idyllisch. Dort angekommen packen wir unsere sieben Sachen aus dem Auto und beziehen unser Zimmer. Ein sehr schönes kleines Gästehaus inmitten der Natur. Am Abend sind wir zum Abendessen in den Ort Hazyview gefahren.

Tag 6

Das erste Higlight des Tages beginnt bereits um 5 Uhr in der Früh. Nicht weit von unserem Gästehaus entfernt, machen wir uns auf zum Sabie Coffee Shop, wo ein riesiger Heißluftballon auf uns wartet. Als der Ballon nach einer halben Stunden mit Gas erhitzt wurde, dürfen wir endlich in den Korb steigen. Der einstündige Flug über das Sabie Valley hat angefangen. Eine Heißluftballonfahrt über das Sabie Valley ist nur zum empfehlen! Im Anschluss sind wir sicher gelandet und uns erwartet ein herrliches Frühstück in einem nahgelegenen Gästehaus. Nachmittags erwartet uns dann das zweite Highlight, wovon wir am frühen Morgen noch nichts ahnten. Wir haben eine Nachmittagssafari in den staatlich Kruger Park gebucht. Wir werden im Laughing Waters Gästehaus abgeholt und nach etwa 20 Minuten Fahrt, passieren wir schon die Tore zum Kruger Park. Viele Tiere kreuzen die Straße. Aus Interesse erkundige ich mich beim Ranger, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, ein „Animal Kill“ zu sehen, ich bekam die Antwort, dass dazu sehr viel Glück gehören muss, da die meisten Tiere nachts jagen. Nach 15 Minuten war es dann soweit. Wir entdecken eine Löwin die gerade am jagen ist. Wir beobachten die Löwin solange, bis wir sie nicht mehr sehen konnten. Wir können nur erahnen wie nah sie der Beute schon sein muss. Nach einem lauten Keuchen der Beute (ein Kudu) sehen wir die Löwin plötzlich aufspringen. Alles weitere, was dann passierte, kann man sich denken – einfach nur faszinierend.

Tag 7

Unser heutiger Tag beginnt mit einem Besuch beim Arzt. Auf unserer Reise hat sich mein Partner dummerweise eine fiese Grippe eingefangen. Auf Empfehlung von der Betreiberin des Gästhauses sind für in Hazyview zum Arzt gefahren. Die südafrikanischen Ärzte sind super – kann man ohne bedenken hingehen, man sollte nur vorher im Gästehaus nachfragen, welchen Arzt sie empfehlen würden. Mit Medikamenten bewaffnet haben wir uns auf den Weg nach Swaziland gemacht. Nach etwa 4,5 Stunden Fahrt sind wir dort angekommen und haben unser Chalet des Hawane Resorts bezogen – klein aber fein. Am Abend sind wir im Restaurant des Resorts essen gegangen und sind im Anschluss erschöpft ins Bett gefallen.

Tag 8

Gegen 10 Uhr, nach einem leckeren Frühstück verlassen wir die Unterkunft. Das Wetter ist leider nicht so schön – sehr diesig – und wir beschließen ohne weiteren Stopp weiterzufahren. Über Mbabane und Manzini fahren wir quer durch Swaziland bis zur südlichen Grenze Golela. Die Grenzformalitäten gehen relativ schnell, sodass wir wieder schnell am Steuer unseres Fahrzeugs sitzen. Gegen Nachmittag erreichen wir den kleinen Ort St. Lucia im Zululand. Dieser Ort ist traumhaft schön. Leider ist Mutter Natur nicht ganz auf unserer Seite gewesen – es regnete aus Eimern. Unsere heutige Unterkunft, die Lodge Afrique, ist ein Traum. Der Garten zu den einzelnen Chalets, ähnelt einen tropischen Garten. Nachdem wir unsere Sachen in unser Zimmer gebracht haben, machen wir uns auf durch den Regen, um den Strand zu bewundern. Leider herrschte eher Nordseefeeling. Abends lassen wir den Tag in einem kleinen Restaurant ausklingen.

Tag 9

Heute morgen haben wir mehr Glück. Um Punkt 5 Uhr klingelt unser Wecker. Eine Safari im offenen Geländewagen in den nahgelegenen Hluhluwe-Imfolozi Park steht auf dem Programm. Dick eingepackt machen wir uns auf den Weg. In der Lobby der Lodge angekommen, sehen wir auch schon das Fahrzeug. Uns werden Decken gereicht, damit es nicht so kalt ist – der Wind ist nicht zu unterschätzen – auch nicht im Oktober. Nach einer Stunde passieren wir das Tor zum Hluhluwe Park. Unsere Safari dauert insgesamt 4 Stunden. Zwischendurch wird uns ein ausgiebiges Frühstück serviert. Gestärkt setzen wir den Game Drive fort. Nun nehmen die Tierbeobachtungen seinen Lauf. Wie auf Knopfdruck sehen wir eine Herde Elefanten, Nashörner, Büffel und mein persönliches Highlight – ein Rudel mit sechs Wild Dogs. Wenn man überlegt, dass es nur ca. 600 Wild Dogs in ganz Südafrika gibt, haben wir davon schonmal 1% sehen können – sehr interessant. Gegen Nachmittag sind wir wieder zurück in St. Lucia und machen eine Bootsfahrt „Hippo Croc Tour“. Wie der Name schon sagt, sieht man auf der ca. zweistündigen Fahrt sehr viele Hippos und Krokodile. Man ist mit einem kleinen Boot unterwegs und fährt ziemlich nah an die Tiere heran. Abends haben wir dann noch einen Night Drive in den Wetlands Park gemacht. Leider haben wir dabei nicht sehr viel Glück gehabt, ausser ein paar Böcke gibt es nicht zu sehen. Aber zugegeben, wir sind ja schon etwas verwöhnt von den anderen Safaris gewesen.

Tag 10

Die Reise führt uns weiter bis nach Bergville. Ausgangsort zu den majestätischen Drakensbergen. Nach einer fünfstündigen Fahrt, konnten wir die Drachenzacken am Horizont erkennen. Schnell war die Frage, warum heissen die Drakensberge (Drachenberge) so, geklärt. Aus der Ferne betrachtet sehen die Berge aus wie Drachenrücken. Wir beziehen unser schönes Zimmer und lassen den doch relativ anstrengenden Tag bei einem leckeren Abendessen im Gästehaus ausklingen.

Tag 11

Nach dem Frühstück machen wir uns auf, um in den Royal Natal National Park zu fahren. Bis zum Eingangsgate sind es etwa eine halbe Stunde Fahrt mit dem Auto. Dort angekommen sind wir auf eigene Faust durch einen kleinen Teil des Parks gewandert. Im Anschluss schließen wir uns einer geführten Gruppe an und wir wandern einen kleinen Teil der mächtigen Berge hinauf. Der Tourguide erzählt uns eine Menge über die Flora und Fauna des Parks bis wir letztendlich am Ziel der Wanderung angelangten – die Bushman’s Zeichnungen. Unser Tourguide erklärt uns die Geschichte zu den einzelnen Zeichnungen, die doch noch nach über 1000 Jahren immer noch gut zu erkennen waren. Die geführte Tour dauert etwa 1 Stunde. Im Anschluss haben wir den Tourguide mit in das Nachbardorf ausserhalb des Parks genommen. Dort lebte er. Er ist sehr glücklich, dass wir ihn mitnehmen und er hat uns zu einem Fußballtunier eingeladen. Fußball mal anders :o) Wir sind sehr erstaunt darüber, wieviel Freude die Leute beim spielen hatten. Es mangelte eingentlich an allem, was man zum Fußballspielen braucht. Angefangen bei den Trikots und aufgehört bei den Toren. Es ist so schön gewesen, die Lebensfreude der Menschen zu sehen, obwohl es eigentlich an allen Mitteln fehlte. – Toller Tag!

Tag 12

Am heutigen Tag verlassen wir das Country House und machen uns auf den Weg in Richtung Durban. Gegen Abend sind wir in unserem Gästehaus, dem Teremok Marine, in Umhlanga angekommen. Uns erwartet hier ein unheimliches Gewitter. Der Himmel war trotz Dunkelheit taghell. So ein Gewitter haben wir vorher auch noch nicht gesehen gehabt. Freundlicherweise bietet uns der Lodgemanager an, uns mit dem Auto in das nicht weit entfernte Gateway Shopping Center zu fahren, damit wir etwas essen konnten. Dieses Angebot haben wir dankend angenommen und haben im Cape Town Fish Market bei einem Glas Savanna und Appletiser und einem leckeren Rice Curry den Tag ausklingen lassen. Selbstverständlich hat uns der nette Manager im Anschluss wieder zum Gästehaus gefahren.

Tag 13

Heute heisst es Abschied nehmen. Unsere wunderschöne Reise hat nun leider ein Ende. Doch bevor wir zum Flughafen fahren, fahren wir noch ein wenig durch Downtown, um auch einmal einen Eindruck von der Stadt Durban ansich zu bekommen. Schnell stellen wir fest, dass Durban Downtown eine Industrie und Hafenstadt ist und eigentlich, ausser in der Nähe vom Hafen, nicht allzuviel zu sehen gibt. So fahren wir also in Richtung Flughafen. Problemlos geben wir den Mietwagen bei Budget wieder ab und checken ein, um unseren Kulula Flug nach Johannesburg zu erreichen. Nach etwa 1,5 Stunden Flug, kommen wir in Johannesburg an und nehmen unser Gepäck entgegen. Leider hat unser Anschlussflug etwas Verspätung, sodass wir am Flughafen noch ausgiebig Zeit hatten, die noch nicht besorgen Mitbringsel für die Familie zu besorgen. Gegen 23 Uhr sitzen wieder am Board unserer Maschine. Es dauert nicht lange und wir fallen in einen tiefen Schlaf bis zum nächsten Morgen bis die Maschine wieder in Frankfurt gelandet ist. Wir nehmen unsere Koffer wieder in Empfang und schnell wird uns bewusst, unsere traumhafte Reise durch das schönste Land der Welt ist nun endgültig vorbei. Doch die Vorfreude auf den nächsten Urlaub ist enorm groß und wir sind uns sicher, dass es so schnell es geht wieder auf die südliche Welthalbkugel gehen wird – Es war ein traumhafter Urlaub!!!

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