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Nadine & Danica in Namibias Norden

Hinter uns liegen zwei lange Corona-Jahre und viele Dinge die „früher“ so selbstverständlich und normal waren, sind nun schon etwas aufregend und neu. Dazu gehört auch eine Reise ins südliche Afrika. Wo man sonst mit Reisepass und Kreditkarte für alles gewappnet war braucht man nun etwas mehr Vorbereitung, um dann auch wirklich in den Flieger einsteigen zu dürfen. Diverse Formulare, Versicherungsnachweis, PCR-Test… das ist aber letztendlich alles unkomplizierter als man erst denkt. Wichtig ist in erster Linie auch kurzfristig noch einmal die Bestimmungen zu überprüfen, denn die ändern sich in der aktuellen Zeit häufig und kurzfristig! (Anmerkung: All diese Vorkehrungen gehören inzwischen zum Glück der Vergangenheit an, die Einreise ist wieder so unkompliziert wie vor Corona.)

Am Tag vor der Abreise kommt auch pünktlich das ersehnte negative Ergebnis des PCR-Tests und damit steht der Reise nichts mehr im Wege! Es werden noch die letzten Sachen gepackt und dann sitzen wir schon entspannt im Zug Richtung Frankfurt. Sowohl in der Bahn als auch am Flughafen ist relativ wenig los und auch die Sicherheitskontrolle geht ruck zuck. Der Flieger ist dagegen gut gebucht und gemeinsam mit vielen anderen Reiselustigen heben wir pünktlich ab nach Windhoek.

TAG 1 – 02. März 2022

Als der Flieger am Morgen Windhoek ansteuert kann man beim Blick aus dem Fenster fast glauben wir hätten uns verflogen – die Landschaft strahlt in sattem Grün und ähnelt in keiner Weise dem trockenen Namibia das wir kennen! Die Regenfälle im Januar und Februar waren in diesem Jahr besonders ergiebig und wir werden auf dieser Reise noch etliche Male darüber staunen wie saftig alles blüht.

Pünktlich um 8:59 Uhr hat der Flieger seine Parkposition erreicht und kurz darauf genießen wir auf dem Fußweg zum Terminal schon die ersten Sonnenstrahlen. Dann verbringen wir aber erstmal noch eine gefühlte Ewigkeit in der Warteschlange bei der Immigration, die ineffektiv und langsam mit viel afrikanischer Gelassenheit voran schreitet. Umso schneller geht es danach weiter, denn das Gepäck steht nach der langen Wartezeit bereits neben dem Laufband und für unseren Mietwagen müssen wir überhaupt nicht anstehen. Wir haben aufgrund der ungewissen Straßenverhältnisse zum Ende der Regenzeit einen großen Geländewagen gebucht und bekommen noch eine sehr ausführliche Einweisung für das Fahrzeug, inklusive Reifenwechsel für den üblichsten den Fall der Fälle.

Wir besuchen noch kurz unsere Partneragentur für einen Austausch über Alltägliches, die Arbeit und unsere Tour bei einem kleinen Mittagssnack, decken uns dann im nächsten Supermarkt noch mit Trinkwasser und Snacks ein und auf geht’s! Kurz hinter Windhoeks Stadtgrenzen endet der Asphalt und weicht einer guten Schotterpiste. Wir fahren den Gamsberg Pass und genießen die immer wieder traumhafte Aussicht. Drum herum ist alles herrlich grün, Blumen und Bäume blühen in satten Farben – wir können uns kaum daran satt sehen! Aber die Senken der Straße sind teilweise enorm ausgespült von den starken Regenfällen und teilweise steht dort sogar noch Wasser – unsere Fahrzeugwahl für diese Jahreszeit war also genau richtig! Am Nachmittag erreichen wir die Rooisand Desert Ranch, unsere erste Unterkunft, wo wir herzlich von den Managern empfangen werden. Rooisand ist eine klassische namibische Gästefarm mit einfachen Zimmern, geselligen Abendessen und traumhaften Sonnenuntergängen inmitten der Natur. Wir genießen die Ruhe und erholen uns ein wenig von der weiten Anreise, gönnen uns einen traditionellen Sundowner und essen dann gemeinsam mit unseren Gastgebern. Kurz darauf fallen wir müde in unsere Betten.

TAG 2 – 03. März 2022

Am Morgen ist es draußen noch angenehm frisch und wir genießen den ersten Kaffee bei herrlicher Aussicht auf unserer Veranda. Anschließend frühstücken wir mit den Managern und bekommen dann eine ausführliche Führung über das ganze Gelände, bevor wir aufbrechen. Wir legen einen kurzen Mittagsstop in Solitaire ein, einem namibischen „Dorf“ mit einer Tankstelle, einem kleinen Restaurant und einer Kirche. Sehenswert sind hier in erster Linie die unzähligen Oldtimer, die an der Zufahrt aufgereiht langsam vor sich hin rosten, und die flinken Streifenhörnchen, die auf der Suche nach Futter neugierig auf uns zu flitzten.

Es geht dann zügig weiter gen Süden, der Namib Wüste entgegen. Zunächst stehen noch ein paar Besichtigungen weiterer Unterkünfte (Site Inspections) auf dem Programm und gelegentliche Fotostops für unsere ersten Giraffen oder die typischen, riesigen Webernester in den Bäumen lassen sich natürlich auch nicht vermeiden. In Sesriem angekommen tanken wir direkt einmal, denn in Namibia sollte man aufgrund der weiten Strecken niemals bis zum letzten Tropfen warten. Es kann eben auch vorkommen, dass eine Tankstelle mal kein Benzin oder Diesel hat. Wir nutzen daher immer die nächste Tankstelle sobald der Tank nur noch etwa halb voll ist, dann sind wir auf der sicheren Seite.

Am Nachmittag erreichen wir die luxuriöse Sossusvlei Desert Lodge etwa eine dreiviertel Stunde südlich von Sesriem. Die Lodge liegt auf einer Anhöhe mitten in der Wüste und der Ausblick ist einfach spektakulär! Wir werden auch hier sehr herzlich empfangen und schauen uns nach einem Welcome Drink zunächst ausgiebig die gesamte Lodge an. Anschließend genießen wir nach diesem heißen Tag in der Wüste eine Erfrischung im Pool, machen uns ein paar Notizen von all unseren ersten Eindrücken und gehen dann zum Abendessen. Danach treffen wir den hauseigenen Astronomen in der kleinen Sternwarte, der uns mit ansteckender Begeisterung die leuchtend hellen Sternbilder zeigt und erläutert. Die Wüste Namibias gehört angesichts der kaum vorhandenen Lichtverschmutzung zu den besten Orten der Welt für Sternbeobachter und in so dunklen Nächten wie jetzt zum Neumond leuchten der gesamte Sternenhimmel und die Milchstraße umso heller.

TAG 3 – 04. März 2022

Heute endet die Nacht bereits um viertel nach fünf mit einem freundlichen Wake-Up Call der Lodge. Wir packen unsere Sachen, genießen das doch sehr umfangreiche „kleine“ Frühstück, das so früh im Morgengrauen angeboten wird, und brechen dann mit unserem Guide auf zum Sossusvlei. Wir sind noch ziemlich müde, erspähen aber dennoch unterwegs eine Hyäne sowie zahlreiche Springböcke und die markanten Oryx-Antilopen. Am Ende der befestigten Straße im Nationalpark befindet sich die letzte Toilette und von hier aus können alle Besucher ohne Geländewagen einen 4×4-Shuttle nutzen.

Für uns geht es nun mit unserem Guide weiter über die Sandpiste bis zum Sossusvlei – eine üblicherweise trockene Salzpfanne umgeben von den riesigen roten Dünen der Namib. Auch hier zeigt sich noch wie enorm viel es geregnet hat, denn der Sossusvlei ist zu einem stattlichen See geworden mit zahlreichen Wildblumen drum herum. Einen solchen Wasserstand hat es hier wohl zuletzt vor 10 Jahren gegeben. Die berühmteste und größte der Dünen ist Big Daddy, über die man in den Dead Vlei hinab steigen kann. Wir entscheiden uns dagegen aber für die weniger besuchte Düne Big Mama direkt am Sossusvlei und steigen barfuß den Kamm hinauf.

Früh am morgen ist der Boden noch angenehm kühl, aber der tiefe Sand und die steigenden Temperaturen rauben uns ganz schön die Puste. Der Ausblick von oben auf das rote Dünenmeer und den Sossusvlei ist aber atemberaubend und entschädigt für die Anstrengung! Der Rückweg geht dann bedeutend schneller und macht auch erheblich mehr Spaß! Wir nehmen den seitlichen Abstieg über die steile Flanke der Düne und stehen kurz darauf schon unten am Sossusvlei. Am Wasser entlang laufen wir zurück zum Auto und stärken uns bei einem leckeren Frühstück im Schatten einer großen Akazie. Anschließend machen wir uns auf den Weg zum Dead Vlei. Die meisten Besucher erklimmen die Big Daddy Düne und steigen dann an der Flanke hinunter ins Dead Vlei, man kommt aber auch bedeutend einfacher zwischen den Dünen hindurch dort hin. Auch dieser Weg ist natürlich sehr sandig und mit der steigenden Sonne wird der Boden langsam heiß, daher geht es für uns nun mit Schuhen weiter.

Am Dead Vlei angekommen schütteln wir uns erst noch einmal den Sand aus den Schuhen und genießen es dann in vollen Zügen diesen spektakulären Ort angesichts der inzwischen fortgeschrittenen Uhrzeit komplett für uns allein zu haben! Dead Vlei ist eine Salzpfanne inmitten der Dünen mit unzähligen toten Gerippen alter Akazienbäume, die einen spektakulären Kontrast zu den roten Dünen und dem blauen Himmel bilden. Geschafft und zufrieden nach diesem erlebnisreichen Vormittag kehren wir zum Gate zurück. Für uns geht es nun auf einige Site Inspections bei weiteren Unterkünften in der Gegend, bevor wir am Nachmittag in der Desert Homestead Lodge einchecken. Dort genießen wir noch kurz den herrlichen Ausblick in die Wüste von unserer Veranda aus und brechen dann auf zu einem kleinen Ausritt. Die Lodge verfügt über eigene Pferde und bietet verschiedenste Ausritte oder auch Übernachtungen in der Wüste (sogenannte Sleepouts) an. Mit unserem Guide streifen wir auf dem Pferderücken durch die schroffe Wüstenlandschaft, während hinter uns langsam die Sonne untergeht und die Berge wunderschön strahlen lässt.

TAG 4 – 05. März 2022

Da uns heute ein langer Tag im Auto bevor steht sind wir schon früh auf den Beinen. Wir hatten gestern bereits das Auto getankt und so können wir heute direkt gen Norden aufbrechen. Es geht zunächst zurück nach Solitaire, wo wir eine kleine Kaffeepause einlegen, und dann weiter in Richtung Swakopmund. Die Landschaft unterwegs verändert sich immer wieder und ist enorm vielfältig. Endloses Flachland und hübsche Bergketten, herrlich grüne und blühende Regionen bis hin zu kargen Mondlandschaften – hier ist alles dabei.

Als irgendwann große weiße Dünen am Horizont auftauchen haben wir unser Mittagsziel fast erreicht – Swakopmund. In der deutschen Kolonialstadt am Atlantik genießen wir einen kleinen Snack am Strand und steuern noch einmal eine Tankstelle zum Tanken und Luft prüfen an. Dabei stellt sich leider raus, dass einer unserer Reifen defekt ist und Luft verliert – weit wären wir damit wohl heute nicht mehr gekommen. Also Glück im Unglück, dass wir das ausgerechnet an einer Tankstelle feststellen und nicht mitten in der Wüste! Unser hilfsbereiter Tankwart wechselt den Reifen direkt und flickt ihn sogar notdürftig (falls wir in Kürze doch nochmal einen Platten haben sollten) und so sind wir ruck zuck wieder unterwegs. Nun liegt noch der Endspurt zur Spitzkoppe vor uns, ein markantes Felsmassiv, das schon von Weitem aus sichtbar ist.

Die wunderschöne Spitzkoppen Lodge liegt direkt am Fuße des Berges und die herrliche Aussicht erinnert uns prompt an den „König der Löwen“. Die einzelnen Zelte sind über Holzstege miteinander verbunden und man genießt überall einen herrlichen Ausblick auf die Landschaft. Der Tag neigt sich aber langsam dem Ende und so brechen wir nochmal zum Sundowner auf. Wir besorgen uns von der Bar noch schnell zwei kalte Savannah und fahren dann zu einem nahegelegenen Felsmassiv, das bekannt ist für seinen gigantischen Felsbogen mit Blick auf die Spitzkoppe. Von unten ist er kaum zu erkennen, aber passend zum Sonnenuntergang sitzen wir oben in dem Felsbogen, während die untergehende Sonne das Gestein glutrot leuchten lässt – der perfekte Sundowner-Spot nach einem langen Tag im Auto! Anschließend geht es zurück zur Lodge, wo ein köstliches Dinner auf uns wartet. Auf dem Weg zurück zu unserem Zelt bestaunen wir erneut den unfassbar klaren Sternenhimmel und die leuchtende Milchstraße und fallen dann müde in unsere Betten.

TAG 5 – 06. März 2022

Passend zum Sonnenaufgang über der grünen Grassavanne sind wir heute auf den Beinen. Nach einem ausgiebigen Frühstück erledigen wir noch ein bisschen Papierkram, um all die Eindrücke von unterwegs zu dokumentieren und brechen dann auf zu einer kleinen Wanderung, die direkt an der Lodge beginnt. Es gibt verschiedene ausgewiesene Wanderwege, da wir aber bald weiter müssen entscheiden wir uns für den Kürzesten, um zumindest einen kleinen Eindruck zu bekommen.

Der Weg führt durch die herrliche Landschaft, die man zu Fuß nochmal ganz anders und vor allem intensiver wahrnimmt. In der Ferne beobachten wir immer wieder ein paar Zebras und am Wegesrand entdecken wir viele bunte Blümchen. Bald sind wir schon wieder zurück an der Lodge, wir lassen uns noch kurz von der Managerin für unseren weiteren Weg beraten (die kürzere Route wurde nach starken Überschwemmungen gerade erst wieder geöffnet) und dann geht es los in Richtung Twyfelfontein. Wir stoppen unterwegs kurz zu Site Inspections in der Kleinstadt Uis und am Brandberg, dem höchsten Berg Namibias, ansonsten verbringen wir den Tag im Auto und kommen angesichts der Straßenverhältnisse teilweise nur sehr langsam vorwärts. Der viele Regen hat die Schotterstraßen schwer beschädigt, viele Senken enorm ausgespült und an einer weggespülten Brücke führt die Umleitung geradewegs durch den Fluss. Wir sind in diesem Moment sehr froh, dass wir ein sehr geländetaugliches 4×4 Fahrzeug gebucht haben und nicht nur einen SUV mit höherem Radstand. Das ist zu dieser Jahreszeit unerlässlich, denn man weiß nie was einen auf den Straßen Namibias erwartet.

Die Landschaft wird zum Endspurt hin immer felsiger, es sieht aus wie riesige aufgehäufte Felsstapel inmitten einer herrlich grünen Grasebene. Dazwischen liegt die wundervolle Mowani Mountain Lodge, die wir mit reichlich Verzug gegen 19 Uhr erreichen. Wir werden herzlich und auch sehr erleichtert empfangen, denn der Manager machte sich inzwischen schon etwas Sorgen, dass wir auf den schlechten Straßen eine Panne gehabt haben könnten. Aber nun, wo wir endlich da sind, ist sein größtes Anliegen, dass wir wenigstens noch den traumhaften Sonnenuntergang genießen können. So sitzen wir dann nur wenige Minuten später mit einem kühlen Drink in der Hand auf dem Aussichtsfelsen der Lodge, der jeden Abend zum Sundowner mit gemütlichen Sitzkissen ausgestattet wird – Feierabend!

TAG 6 – 07. März 2022

Heute starten wir erneut früh in den Tag und sitzen bereits um 6 Uhr beim Frühstück. Kurz darauf brechen wir mit anderen Gäste auf zum Elephant Drive, eine Pirschfahrt auf den Spuren der seltenen Wüstenelefanten, die in dieser Region leben. So früh am Morgen ist es noch ziemlich frisch, vor allem im Fahrtwind auf dem offenen Fahrzeug, und wir sind froh warme Jacken dabei zu haben.

Im im morgendlichen Sonnenschein genießen wir den Blick in die malerische Landschaft. Alles ist herrlich grün und immer wieder ragen schroffe, rotbraune Felsen empor. Die dichte Vegetation nach der heftigen Regenzeit gestaltet die Suche nach den Elefanten allerdings äußerst schwierig, denn es sind keinerlei Spuren oder Fußabdrücke zu erkennen. So streifen wir recht lange erfolglos umher. Wir steuern einen großen Felsen an, von dem man einen wunderschönen Rundumblick hat. Der Ausblick ist herrlich, Elefanten können wir aber auch von dort aus nicht entdecken. Sie sind tatsächlich auch schwer zu erkennen, denn dadurch, dass sie sich zum Sonnenschutz immer wieder mit dem rotbraunen Sand berieseln haben sie dieselbe Farbe wie die Felsen.

Wir setzen unsere Pirschfahrt auf der anderen Seite des Felsens fort und als wir schon fast nicht mehr damit rechnen entdeckt unser Guide mit seinen Adleraugen tatsächlich den ersten Elefanten in weiter Ferne. Vorsichtig fahren wir näher heran und finden dort eine ganze Gruppe vor. Wüstenelefanten sind etwas kleiner als ihre Artgenossen in anderen Regionen und kommen mit bedeutend weniger Wasser aus. An einer passenden Stelle bleiben wir stehen, stellen den Motor ab und genießen den Anblick der gemütlichen Dickhäuter wie sie sich durch den Busch „snacken“, sich gelegentlich an einem Baum scheuern und entspannt umherstreifen. Lediglich ein kleiner Bulle versucht übermütig und tollpatschig das fremde Auto zu verscheuchen. Nach dieser erheiternden und begeisternden Begegnung brechen wir wieder auf und legen eine gemütliche Kaffeepause ein. Anschließend geht es durch das ausgetrocknete Flussbett des Huab River zurück zur Lodge.

Passend zum Mittagessen sind wir zurück und im Anschluß stehen für uns einige Site Inspections an. Zunächst besichtigen wir noch die verschiedenen Zimmer und Suiten der Mowani Mountain Lodge und danach brechen wir auf zu den anderen Unterkünften in der näheren Umgebung. Inzwischen brennt die Sonne unerbittlich und es ist unfassbar heiß – körperlich anstrengende Aktivitäten wie Wanderungen oder ähnliches sollte man in dieser Region also unbedingt nur am frühen Morgen planen und den heißen Nachmittag lieber im Schatten am Pool verbringen.

Nach den Site Inspections fahren wir noch zu einer kleinen Werkstatt, um unseren defekten Reifen reparieren zu lassen. Das dauert gar nicht lange und kostet umgerechnet nur wenige Euro und so sind wir wieder gewappnet für das was noch kommen mag. Zurück in der Lodge erfrischen wir uns noch kurz im Pool und sitzen kurz darauf erneut zum Sundowner auf dem Aussichtsfelsen oberhalb der Lodge. Anschließend genießen wir ein erstklassiges Abendessen, das, wie im südlichen Afrika üblich, als 3-Gänge-Menü serviert wird. Nach einem kurzen Besuch am schönen Lagerfeuer fallen wir dann schon bald müde in unsere Betten.

TAG 7 – 08. März 2022

Heute beginnen wir den Tag mit einem Kaffee zum Sonnenaufgang auf unserer Veranda und erfreuen uns an der schönen Aussicht und die noch frische Luft am frühen Morgen. Nach einem umfangreichen Frühstück brechen wir gestärkt für die Weiterreise auf zum Etosha Nationalpark. Von Khorixas an genießen wir für eine Weile den fast vergessenen Komfort einer Teerstraße und kommen so ungewohnt gut voran. Unterwegs machen wir noch einen Abstecher zur wunderschön gelegen Vingerklip Lodge nahe der gleichnamigen, markanten Felsnadel. Sie ist umgeben von imposanten Tafelbergen, den sogenannten Ugab-Terrassen, die vor 2 Millionen Jahren von dem heute ausgetrockneten Ugab Fluss geformt wurden. Wir lernen bei einer ausgiebigen Site Inspection die Lodge kennen, bleiben noch für ein kleines Mittagessen und fahren dann weiter zur Vingerklippe. Diese ist das Überbleibsel einer weiteren Ugab-Terrasse und ragt aus der flachen Landschaft 35 Meter in die Höhe.

Über die Kleinstadt Outjo nähern wir uns der südlichen Zufahrt zum Etosha Nationalpark, wo zunächst noch weitere Site Inspections für uns anstehen. Am frühen Abend erreichen wir dann unsere Unterkunft, die Etosha Oberland Lodge, die in einem kleinen privaten Reservat nahe der Parkeinfahrt liegt. Die brandneue Lodge ist herrlich weitläufig und offen gestaltet und während wir einen kühlen Sundowner genießen beobachten wir zahlreiche Springböcke und Gnus an den nahegelegenen Wasserlöchern. Bei Einbruch der Dunkelheit erstrahlt die Lodge in sanftem, stimmungsvollem Licht und wir verspeisen unser Abendessen mit Blick auf die Wasserlöcher.

TAG 8 – 09. März 2022

Im Morgengrauen checken wir heute bereits aus und brechen auf in den Etosha Nationalpark. In den kühleren Stunden des Tages sind die Tiere üblicherweise am Aktivsten und die Zeit wollen wir natürlich nicht verpassen, bevor sie sich zur Mittagshitze wieder im Schatten verstecken. Unsere Anfahrt zum Anderson Gate ist nicht weit, dort füllen wir eine Registrierung aus, zahlen die Nationalparkgebühr und schon kann es los gehen.

Die Straße führt uns direkt nach Okaukuejo, eines der staatlichen Camps im Park. Das Camp hat ein schönes und gut besuchtes Wasserloch, dem wir einen kurzen Besuch abstatten. Dann kaufen wir uns noch eine Karte des Nationalparks, orientieren und kurz und beschließen zunächst einen Abstecher in Richtung Nordwesten zu unternehmen. Die Schotterstraßen sind gut beschildert und man findet sich problemlos zurecht, aber vor allem die Nebenstrecken haben teilweise tiefe Senken und starke Auswaschungen. Mit einem Kleinwagen hätte man hier sehr wenig Spaß!

Wir klappern verschiedene Wasserlöcher ab, wo wir zahlreiche Springböcke und Vögel beobachten, aber auch Zebras, Giraffen, Schakale sowie vieles mehr. Nur die erhofften Raubkatzen machen sich rar… doch so ist das eben auf Safari, es ist ja kein Zoo. Langsam machen wir uns dann wieder auf den Weg zurück nach Okaukuejo für eine Site Inspection durch das Camp. Den staatlichen Unterkünften fehlt es leider an engagierten und motivierten Mitarbeitern, wie man es sonst von all den herzlich geführten privaten Gästehäusern und Lodges gewohnt ist, aber dafür punkten diese Camps natürlich mit der Lage direkt innerhalb des Nationalparks. Auch der Zustand der Anlage und der Zimmer hat leider nach wie vor viel Luft nach oben, lediglich bei den hochwertigsten Zimmern waren wir positiv überrascht. Alles in Allem bevorzugen wir aber weiterhin den Komfort und herzlichen Service der Gästehäuser und Lodges außerhalb des Parks. Von hier aus geht unsere Fahrt weiter gen Osten. Die Entfernungen sind insgesamt nicht so weit, aber man unterschätzt schnell die benötigte Fahrtzeit.

Die maximal erlaubte Geschwindigkeit im Nationalpark liegt bei 60km/h und hier und da stoppt man ja auch immer mal wieder für Tiere am Wegesrand. Wir erreichen das nächste Camp Halali, wo wir die kleine Tankstelle ansteuern. In Okaukuejo gab es heute keinen Diesel, aber hier können wir tanken und sind schon bald wieder unterwegs. Hier und da nehmen wir noch einen kleinen Abstecher mit, die zum Teil auch direkt an den Rand der Etosha Pfanne führen, der riesigen Salzpfanne, die dem Nationalpark seinen Namen gab. Gerade zu dieser grünen Jahreszeit bildet die meist trockene Salzpfanne einen tollen Kontrast zur üppigen Vegetation des Parks. Als Nachmittags die Sonne langsam tiefer steht und es nicht mehr ganz so heiß ist, sehen wir auch wieder immer mehr Tiere. Kurz vor dem Namutoni Camp wimmelt es regelrecht vor Giraffen. Leider haben wir aber nicht mehr viel Zeit die Tiere zu beobachten, denn wir müssen noch rechtzeitig den Park verlassen und unsere Lodge erreichen – es geht also zügig weiter. Von Namutoni geht es geradewegs auf das Lindequist Gate im Osten des Parks zu – Endspurt für heute.

Kurz vor dem Gate überrascht uns dann noch eine Elefantenherde direkt am Straßenrand. Da wir nun kaum noch Fahrtstrecke vor uns haben können wir die verbleibende Fahrtzeit etwas besser einschätzen und gönnen uns noch eine kurze Auszeit mit den Elefanten. Sie fressen entspannt im Gebüsch und am Straßenrand, ein ganz junges Elefantenbaby spielt tollpatschig drumherum und schließlich überquert die ganze Herde entspannt die Straße direkt vor uns. Schöner hätte unser erster Tag im Etosha Park wohl kaum enden können! Mit diesem tollen letzten Eindruck verlassen wir den Park und machen noch einen Abstecher zu den nahegelegenen Mushara Lodges, um die drei verschiedenen Unterkünfte zu besichtigen. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit steuern wir schließlich unsere Lodge für die nächsten zwei Nächte an: Das Onguma Tented Camp im privaten Onguma Game Reserve direkt am Etosha Park. Das hochwertige Zeltcamp ist wunderschön um ein Wasserloch herum angelegt und dort genießen wir bei unserer Ankunft einen spektakulär farbintensiven Sonnenuntergang.

Anschließend schauen wir uns das Camp an und beziehen unser großzügiges Zelt, bevor bereits das Abendessen auf uns wartet. Danach nehmen wir noch für einen Moment am Lagerfeuer Platz und lassen den Tag bei einem kühlen Drink nochmal Revue passieren, wie es auf Safari üblich ist.

TAG 9 – 10. März 2022

Auch heute wollen wir wieder die beste Safarizeit des Tages nicht verpassen und sitzen daher bereits um 6 Uhr beim Frühstück. Kurz vor 7 Uhr erreichen wir den Etosha Park, die Formalitäten am Gate sind erneut schnell erledigt und kurz darauf begegnen wir auch schon wieder den Elefanten vom Vorabend – es geht also direkt gut los!

An den Straßen und Wasserlöchern um das Namutoni Camp herum sehen wir unwahrscheinlich viele Giraffen und Trappen/Trappgänse (sehr große flugfähige Vögel) und natürlich auch etliche Antilopen, Gnus und ein paar Schakale, sowie eine erstaunlich großen Gruppe quirliger Zebramangusten. Auch wenn die Katzen sich erneut nicht zeigen wollen, so gibt es auch immer wahnsinnig viel anderes zu entdecken und beobachten.

Am späten Vormittag brechen wir auf in Richtung Norden, wo die Vegetation nach und nach immer spärlicher wird. Vor uns erstreckt sich eine unendliche Weite bis zum Horizont, gelegentlich begegnen uns Strauße und ein paar Antilopen, insgesamt nimmt die Tierdichte auf dieser Strecke aber stark ab. So kurz nach der Regenzeit stehen aber in dieser Region Teile der Etoshapfanne unter Wasser und werden saisonal von tausenden Flamingos aufgesucht. Ganz so viele sind es aktuell zwar nicht, aber dennoch ein toller und seltener Anblick.

Mittags erreichen wir das King Nehale Gate an der nördlichen Parkgrenze. Hier verlassen wir den Etosha Park und kehren nur ein kleines Stück weiter in der King Nehale Lodge zu einer Site Inspection ein. Der Blick bis zum Horizont in allen Himmelsrichtungen ist hier wirklich beeindruckend. Wir stärken uns noch bei einem leichten Mittagessen und brechen dann wieder auf in Richtung Namutoni. Da wir heute gut in der Zeit liegen nehmen wir unterwegs noch den Umweg um die Fisher’s Pan herum. Auch dort tummeln sich gerade einige Flamingos im Wasser und wir entdecken auch wieder einige Giraffen sowie mehrere Nashörner beider Arten, Breitmaul- und Spitzmaulnashörner.

Nun ist es aber wirklich Zeit, den Etosha Park zu verlassen, denn für uns stehen noch einige Site Inspections an. Passend zu einer kurzen Kaffeepause erreichen wir unsere Lodge und brechen kurz darauf mit einem Guide zu den weiteren Lodges des Onguma Reservats auf. Sie sind alle sehr unterschiedlich und jede auf ihre Weise ganz besonders, so ist hier sicherlich für jeden die passende Unterkunft dabei! Zum Sundowner fährt unser Guide mit uns zum Onkolo Hide im Onguma Reservat, ein unterirdisches Versteck zur Tierbeobachtung an einem Wasserloch. Die Fenster des Hides liegen nur knapp über dem Wasserlevel, sodass man hier eine ganz andere Perspektive auf die Tiere bekommt, wirklich toll! Leider wird das Wasserloch eher selten von Großwild besucht, aber wir konnten bei kleinen Snacks und kühlen Drinks zahlreiche Wasservögel, ein paar Antilopen und einen Schakal im schönen Abendlicht beobachten.

So neigt sich langsam unser letzter Tag in Namibia dem Ende entgegen. Zurück in der Lodge genießen wir das köstliche Dinner und erfrischen uns danach noch einmal in der Außendusche unseres Zeltes unter dem leuchtenden, afrikanischen Sternenhimmel, bevor es ins Bett geht.

TAG 10 – 11. März 2022

Heute müssen wir zur Abwechslung mal nicht im Morgengrauen aufstehen und es fühlt sich schon fast an wie ausschlafen, als wir vom Bett aus den Sonnenaufgang beobachten. Wir packen in Ruhe unsere Koffer und genießen die morgendliche Idylle beim Kaffee auf unserer Veranda mit Blick auf das Wasserloch, während ein paar einzelne Antilopen und drei Zebras zum Trinken vorbei kommen.

Nach dem Frühstück geht es los – geradewegs zurück nach Windhoek. Die Fahrt ist lang und unspektakulär, schon regelrecht langweilig. Da die Strecke geteert ist kommen wir aber immerhin gut voran. Unterwegs werden wir auf einmal von Polizisten angehalten, weil wir angeblich zu schnell gefahren seien. Anstatt „schnell und unkompliziert“ direkt vor Ort die Strafe zu bezahlen, bestehen wir freundlich darauf unser Bußgeld an der nächsten Polizeiwache zu bezahlen, wie es auch rechtlich üblich ist. Und siehe da: Wir dürfen dann doch „ausnahmsweise“ ohne Strafe weiter fahren. Das ist leider eine nicht ganz unübliche Masche um Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen, aber die „Polizisten“ merken es dann auch schnell, wenn sie nicht damit durchkommen.

Am Nachmittag erreichen wir Windhoek und da wir so problemlos durchgekommen sind bleibt noch Zeit für ein letztes Wildsteak im urigen Joe’s Beerhouse. Nun heißt es wirklich Abschied nehmen. Die Fahrzeugrückgabe am Flughafen erfolgt schnell und unkompliziert und anders als bei der Einreise geht es nun bei der Security und Immigration ebenfalls zügig vorwärts. Das Boarding wird begleitet von einem letzten spektakulären Sonnenuntergang und dann heben wir pünktlich ab in Richtung Frankfurt. Bye bye Namibia, bis zum nächsten Mal!

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