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Selina unterwegs vom Kap bis zu den Victoria Fällen

An einem Donnerstag geht es für mich von Bielefeld nach Frankfurt zum Flughafen. Etwas aufgeregt, was mich die nächsten Wochen erwarten wird, vergeht die Zeit wie im Flug und bevor ich mich versehe, ist es schon Freitagmorgen und wir sind bereit für den Landeanflug auf Johannesburg.
In Johannesburg versuche ich so schnell wie möglich aus dem Flugzeug zu kommen und möglichst früh an der Immigration zu sein. Vor allem die Flugzeuge aus Europa landen alle etwa zur gleichen Zeit in Johannesburg und da kann es mit der Einreise in den deutschen Sommerferien schon mal etwas länger dauern. Nachdem alle Formalitäten geklärt sind und der Stempel im Reisepass ist, geht es für mich auf einem kurzen Inlandsflug von Johannesburg nach Kapstadt.

In Kapstadt angekommen werde ich am Flughafen direkt von einem Mitarbeiter eines Transportunternehmens begrüßt und treffe auch schon auf die ersten Mitreisenden. Ich bin nicht mit dem Mietwagen unterwegs, sondern habe eine Overlandsafari mit Drifters gebucht. Wir fahren gemeinsam zur Greenfire Lodge in Kapstadt, wo wir die nächsten drei Nächte verbringen werden.
Da ich eine Vorübernachtung gebucht habe, um den Tourstart aufgrund einer Flugverspätung oder ähnlichen Zwischenfällen nicht zu verpassen, habe ich den restlichen Tag zur freien Verfügung. Vorab habe ich einen Helikopterrundflug gebucht. Am Nachmittag ist es dann auch endlich so weit! Was vor drei Jahren, bei meiner ersten Reise nach Kapstadt, aufgrund des Wetters leider nicht geklappt hat, wird heute endlich wahr! Von der Greenfire Lodge in Sea Point laufe ich zur Waterfront und nach einem kurzen Briefing geht es auch schon in die Luft! Gebucht habe ich die etwa 15-minütige „Hopper Tour“ und es definitiv nicht bereut! Bei strahlendem Sonnenschein werden wir mit tollen Ausblicken auf die Stadt belohnt und sehen sogar ein paar Wale im Atlantik unter uns!

Zurück in der Lodge treffe ich schon auf die nächsten Mitreisenden und am Abend gehen wir gemeinsam in Sea Point Abend essen, sodass wir uns gleich etwas besser kennen lernen können.

TAG 1

Der Moment, auf den ich die letzten Monate hingefiebert habe, ist endlich da. Es ist Tourstart und um 13:00 Uhr treffen wir uns alle in der Lodge für unser erstes Briefing. Wir bekommen generelle Informationen, was uns die nächsten Wochen erwarten wird, müssen noch die letzten Formalitäten erledigen und schon ist es Zeit für den ersten Programmpunkt. Da die Seilbahn des Tafelbergs jedes Jahr im südafrikanischen Winter (von Mai bis Oktober) aufgrund von Wartungsarbeiten für einen kurzen Zeitraum geschlossen ist, geht es für uns stattdessen auf den Lion’s Head. Der Lion’s Head hat im Gegensatz zum Tafelberg keine Seilbahn und man kann die Spitze nur zu Fuß erreichen. Was zu Anfang nur nach einer Wanderung aussieht, wird zum Ende hin doch zu einem ganz schön anstrengenden Klettersteig. Wir starten, während noch dicke Wolken über Kapstadt hängen, doch sobald wir die Spitze erreicht haben, lässt sich auch die Sonne blicken und wir werden mit einem strahlend blauen Himmel belohnt.
Nachdem wir alle wieder unten angekommen und zurück im Truck sind, machen wir uns auf den Rückweg zur Lodge. Doch allzu schnell sollte es für uns nicht zurück gehen… Noch bevor wir die Straße in Richtung Innenstadt erreichen, ertönt von Bob, so wird unser Truck liebevoll genannt, ein ohrenbetäubendes Piepsen. Nach kurzer Inspektion von unserem Guide Peta und einem anderen Reiseteilnehmer ist die Diagnose für Bob ganz klar: der Bremsschlauch hat ein Loch. Langsam versuchen wir den Weg zurück zur Lodge zu schaffen, doch so ganz einfach gelingt uns das nicht. Kurzerhand wird das Loch im Bremsschlauch mit einem Stück Fahrradschlauch und Klebeband repariert und wir werden von von einem netten Polizisten bis in die Stadt begleitet. Nach ca. 1 1/2 Stunden, für eine Strecke von eigentlich 15 Minuten, haben wir es dann auch geschafft und springen alle in die Taxis, die schon für uns bereit stehen. Unser erstes Abendessen als gemeinsame Gruppe steht an. Insgesamt sind wir 15 Teilnehmer und Peta, unser Guide. Sie wird die nächsten Wochen für uns den Truck fahren, kochen und natürlich auch alle unsere Fragen rund um Afrika beantworten.

TAG 2

Auch heute verbringen wir den Tag am Kap und für uns heißt es erstmal ausschlafen. Am Morgen kommt ein Mechaniker mit einem neuen Bremsschlauch und während wir entspannt frühstücken, wird unser Truck repariert. Dann bekommen wir auch schon das „go“ und wir machen uns auf den Weg in Richtung Kap der Guten Hoffnung. Auf dem Weg fahren wir durch Camps Bay, Hout Bay, entlang des berühmten Chapman’s Peak Drive und über Simon’s Town zum Kap der Guten Hoffnung. Der Weg dorthin führt uns durch den Table Mountain Nationalpark und wir sehen Strauße, Paviane und verschiedene Antilopenarten. Wir haben kurz Zeit am südwestlichsten Punkt Afrikas Bilder zu machen und dann geht es auch schon weiter zum Cape Point. Hier essen wir zu Mittag und können auf eigene Faust bis zu dem berühmten Leuchtturm laufen. Auf dem Rückweg fahren wir über Constantia und nehmen an einer Weinprobe teil. Wir haben die Möglichkeit die verschiedenen hauseigenen Weine und den sehr leckeren Brandy zu probieren.

TAG 3

Am nächsten Tag geht es dann endlich richtig los. Wir verlassen Kapstadt und machen uns auf in Richtung Norden. Wir fahren durch die Cederberge und das Namaqualand. Das Namaqualand ist berühmt für seine vielen bunten Blumen, die einmal jährlich die gesamte Gegend in den tollsten Farben erstrahlen lassen. Da es erst Anfang August ist (Blütezeit ist in der Regel Ende August / Anfang September), sind wir noch etwas zu früh dran, doch schon jetzt sieht man vereinzelt die bunten Blumen aus dem trockenen Wüstenboden sprießen. Die Nacht verbringen wir in Hondeklip Bay, einem kleinen Ort an der Westküste Südafrikas. Der Ort liegt so weit abseits, dass man sich zwischendurch immer wieder fragt, ob hier wirklich jemand wohnt. Nach über einer Stunde auf der Schotterstraße erreichen wir unsere Unterkunft. Wir übernachten in einem kleinen Gästehaus namens „Honnehokke“, was übersetzt so viel wie Hundehütte heißt. Den Abend verbringen wir mit Tischtennis und guten Gesprächen bei einem, oder auch zwei, Bier.

TAG 4 bis TAG 5

Früh am Morgen verlassen wir Hondeklip Bay und fahren über Springbok nach Namibia. Kurz hinter der Grenze liegt schon unser nächstes Camp, direkt am Orange River. Nach dem Mittagessen haben wir kurz Zeit, das Wichtigste für die nächsten zwei Tage in einen Eimer zu packen und schon geht es in die Kanus. Die nächsten zwei Tage werden wir ca. 38 Kilometer auf dem Orange River, die natürliche Grenze zwischen Namibia und Südafrika, in Kanus zurück legen.


Den Rest des Tages verbringen wir mit paddeln, paddeln und noch mehr paddeln. Begleitet werden wir von zwei professionellen River Guides, die uns zeigen, wie man am besten durch die schwierigeren Stromschnellen kommt. Am späten Nachmittag erreichen wir eine größere Sandbank am Flussufer, auf der wir unser Camp aufschlagen. Es wird ein Feuer gemacht, das Bier bzw. der Wein ausgepackt und die Buschtoilette (ein Campingstuhl mit einem Loch in der Mitte) aufgebaut. Die beiden River Guides kochen für uns und es gibt ein traditionelles Braai und Pap (Brei aus Maismehl). Den Abend lassen wir am Lagerfeuer mit Marshmallows ausklingen. Die Zelte und Feldbetten haben wir im Truck gelassen, sodass wir die Nacht auf der Isomatte und im Schlafsack unter einem atemberaubenden Sternenhimmel verbringen. Am nächsten Morgen werden wir von der Sonne geweckt und nach dem Frühstück geht es wieder in die Kanus. Wir paddeln erneut die nächsten Kilometer und erreichen am Nachmittag die Stelle, an der wir mit einem Truck abgeholt und zurück zu unserem ursprünglichen Campingplatz gefahren werden. Nach circa einer Stunde sind wir wieder zurück an unserem eigenen Truck und genießen die lang ersehnte Dusche. Auch diese Nacht lassen wir Zelte im Truck und schlafen wieder unter dem Sternenhimmel – diesmal haben wir allerdings den Luxus eines Feldbetts.

TAG 6 bis TAG 7

Heute geht es von unserem Camp am Orange River weiter zu einem der Höhepunkte Namibias. Wir besichtigen den Fish River Canyon! Ich habe schon viel vom größten Canyon Afrikas gehört und nun endlich hier zu stehen, übertrifft doch alle Vorstellungen. Der Canyon ist sehr beeindruckend und wir haben die Möglichkeit, ein Stück am Rand des Canyons entlang zu laufen und dort zu Mittag zu essen.

Nach einem ausgiebigen Fotostopp geht es weiter zu unserem Camp für die nächsten zwei Nächte, das Greenfire Desert Camp inmitten des Namibrand Naturreservats. Wir bauen zum ersten Mal unsere Zelte auf, was sich nach der ersten eiskalten Nacht als eine gute Idee herausstellt. Das Camp wird nur von Drifters genutzt, sodass wir das Gebiet ganz für uns alleine haben.
Am nächsten Morgen starten wir zu einem Nature Walk und wir lernen viel über die Pflanzen- und Tierwelt im Namibrand Naturreservat. Wir haben die Möglichkeit selbst die Gegend zu Fuß zu erkunden und am Nachmittag steht ein Nature Drive auf dem Programm.

TAG 8

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zum Sossusvlei. Die Dünen in der Namibwüste sind weltweit bekannt und nachdem uns ein Transfer die letzten Kilometer in die Dünen gebracht hat, machen sich die Abenteuerlustigen von uns auf den Weg, um „Big Daddy“, eine der höchsten Sanddünen der Welt, zu erklimmen. Der Rest von uns erkundet gleich das beeindruckende Deadvlei. Hierbei handelt es sich um eine Ton-Pfanne, die mit vielen abgestorbenen Akazienbäumen ein spektakuläres Bild abgibt. Müde, aber glücklich nehmen wir den letzten 4×4-Transfer zurück zu unserem Truck. Von dort sind es nur noch wenige Kilometer bis zu unserem Camp inmitten der Wüste für die Nacht.

TAG 9 bis Tag 10

Das Frühstück sparen wir uns heute denn auf dem Weg nach Swakopmund machen wir halt in Solitaire. Solitaire ist bekannt für seinen gedeckten Apfelkuchen und den müssen wir natürlich probieren. Da es noch früh am Morgen ist bekommen wir alle ein warmes Stück Kuchen direkt aus dem Ofen – einfach köstlich! Auf dem Weg kommen wir am „Tropic of Capricorn“, dem Wendekreis südlicher Breite, vorbei und machen das Foto, das schon fast Pflicht ist.

In Walvis Bay legen wir einen Stopp zum Mittagessen ein und haben die Möglichkeit Flamingos aus nächster Nähe zu beobachten. Am Nachmittag erreichen wir unsere Unterkunft in Swakopmund und alle freuen sich über die warme Dusche, sowie ein richtiges Bett. Den Abend lassen wir bei einem gemeinsamen Abendessen in einem Restaurant in Swakopmund ausklingen.
Der nächste Tag in Swakopmund steht uns zur freien Verfügung und es besteht die Möglichkeit viele verschiedene Aktivitäten und Ausflüge zu buchen. Die Mutigen unter uns entscheiden sich einen Fallschirmsprung, aber auch Quadbiking, Sandboarding oder eine Catamaran Fahrt stehen zur Auswahl. Außerdem eignet sich Swakopmund sehr gut für einen kleinen Stadtbummel. Auch an diesem Abend gehen wir gemeinsam essen.

TAG 11

Wir verlassen Swakopmund am Morgen und fahren entlang der Skeleton Coast in Richtung Norden. Zwischendurch machen wir einen Stopp, um die berühmten Schiffswracks und die zahlreichen Robben am Cape Cross zu sehen. Lange halten wir es bei den Robben allerdings nicht aus, da uns der Geruch schnell zurück in den Truck und zur Weiterfahrt zwingt. Unser Ziel für die Nacht ist die Spitzkoppe. Dort angekommen, bauen wir unser Camp auf und machen uns auf zu einem kurzen Spaziergang durch die bizarren Felsformationen. Den Sonnenuntergang genießen wir von einem dieser Felsen mit Blick auf die Spitzkoppe. Hier gibt es keinen Strom und kein fließend Wasser und doch zaubert unser Guide mal wieder ein köstliches Abendessen. Den Abend verbringen wir alle gemeinsam am Lagerfeuer und spät am Abend verkriechen sich auch die letzten von uns in den Schlafsack. Mal wieder hatten nur die Wenigsten von uns Lust ein Zelt aufzubauen und bevorzugen den klaren Sternenhimmel.

TAG 12 bis TAG 13

Früh am Morgen fahren wir von der Spitzkoppe zum Etosha Nationalpark. Endlich ist es Zeit für Tierbeobachtungen! Wir fahren durch das Anderson Gate und sehen auch gleich eine Giraffe, mehrere Zebras und Antilopen am Wasserloch. Am Nachmittag kommen wir im Okaukejo Camp an und verbringen die restliche Zeit mit Tierbeobachtungen am Wasserloch, am Pool oder erkunden das staatliche Camp im Etosha Park. Nach dem Abendessen zieht es die meisten von uns wieder zurück ans Wasserloch und die anderen verbringen den Abend bei einem Gin & Tonic am Lagerfeuer. Da die Camps im Etosha Park eingezäunt sind, lassen wir auch an diesem Abend die Zelte im Truck. Man merkt, dass wir endlich dem Äquator näher kommen, denn die Tage werden heißer und die Nächte milder.

Der nächste Tag startet schon früh, denn wir wollen mit dem Öffnen des Gates das Okaukejo Camp verlassen. Ein langer Tag mit vielen tollen Tierbeobachtungen steht uns bevor! Gleich zu Beginn sehen wir zwei Löwen am Wasserloch und weiter geht es mit großen Zebra- und Gnuherden, vielen verschiedenen Antilopen, Giraffen und sogar eine Hyäne läuft uns vor die Kameralinse. Zum Mittag stoppen wir im Halali Rest Camp recht mittig im Nationalpark. Da die meisten Tiere sich sowieso zur Mittageshitze in den Schatten verziehen, bleiben auch wir für einige Stunden im Camp und essen zu Mittag, spielen Karten, genießen den Pool oder machen einen Mittagsschlaf. Es ist schon ganz schön praktisch, wenn das Bett im Truck immer dabei ist. Am Nachmittag geht es dann wieder los, denn wir wollen noch mehr Tiere sehen. Mein persönliches Highlight ist und bleibt eine Elefantenherde direkt an der Straße! Wir fahren ganz nah heran und genießen diesen wunderschönen Augenblick. Weiter geht es zum Namutoni Camp, wo wir die nächste Nacht verbringen werden. Jetzt muss es schnell gehen, denn das Gate schließt bei Sonnenuntergang. Während wir uns dem Gate nähern, kommt gerade ein Mitarbeiter des Camps und möchte abschließen – aber wir haben es noch geschafft!

TAG 14

Heute heißt es fahren, fahren, fahren. Wir legen die Strecke vom Etosha Park bis in den Caprivi zurück. Auf dem Weg durchqueren wir viele Dörfer und Städte und bekommen einen guten Einblick in den typisch afrikanischen Alltag. Am Nachmittag erreichen wir unser Camp für die Nacht. Häufig erreichen wir unser Camp erst am frühen Abend oder schon bei Dunkelheit, sodass wir die freie Zeit genießen. Nach dem Abendessen, es gibt typisch südafrikanisches Bobotie, zieht es uns alle in die Bar.

TAG 15 bis TAG 16

Da es vom Caprivi bis zu unserem nächsten Stopp nicht sehr weit ist, starten wir ganz gemütlich mit einem ausgiebigen Frühstück in den Tag. Wir fahren weiter durch den Caprivi und den Bwabwata Nationalpark und verlassen Namibia. Außer uns ist sonst niemand an der Grenze, sodass wir unseren Stempel schnell abgeholt haben. Weiter geht es über die Straßen Botswanas bis zu unserem nächsten Camp nahe Sepupa. Hier packen wir die wichtigsten Sachen zusammen, denn erneut lassen wir unseren Truck wieder für ein paar Tage stehen. Wir werden mit dem Speedboat circa 80 Kilometer ins Okavango Delta gefahren. Nach etwa vier Stunden erreichen wir unser Camp auf Paperi Island, einer privaten Insel im Herzen des Deltas, und werden mit afrikanischem Gesang der Cleaning Ladies begrüßt. Nach einem kurzen Sicherheits-Briefing unserer River Guides, denn es können jederzeit Elefanten und Hippos ins Camp kommen, dürfen wir unsere Zelte beziehen. Diese sind mit jeweils zwei Betten recht einfach ausgestattet, doch mehr brauchen wir auch nicht.
Am nächsten Tag machen wir uns auf zu einem Bush Walk. Nach etwa 2 Kilometern erreichen wir die Mokoro Guides, die aus dem naheliegenden Dorf kommen. Ein Mokoro ähnelt einem Kanu und besteht aus einem ausgehöhlten Baumstamm. Es ist ein traditionelles Fortbewegungsmittel für die Menschen im Okavango Delta. Mit den Mokoros geht es zu einer kleinen Insel, auf der wir noch einen weiteren Bush Walk machen. Wir lernen viel über die Pflanzen und die Tiere, deren Spuren man überall sehen kann, wenn man nur genau hinsieht. Zurück geht es wieder mit dem Mokoro zu unserem Camp.

Der Nachmittag steht uns zur freien Verfügung. Die meisten von uns haben einen optionalen Helikopterflug über das Delta gebucht und kommen in den Genuss, die beeindruckenden Wasserstraßen von oben zu sehen. Am Abend machen wir erneut einen Bush Walk bevor es zum Sundowner mit dem Speedboat auf die Lagune geht.

TAG 17

Nach einer unruhigen Nacht – Elefanten hinter unserem Zelt und Hippos vor unserem Zelt – verlassen wir zum Sonnenaufgang Paperi Island und machen uns auf den Weg zurück zu unserem Truck. Nach vier kalten Stunden auf dem Speedboat erreichen wir auch wieder das Camp und nachdem wir die Boote ausgeräumt und den Truck eingeräumt haben, geht es direkt weiter zur Drifters Maun Lodge. Der Rest des Tages steht uns zur freien Verfügung und wir genießen die Aussicht auf den Boteti Fluss, das leckere Abendessen und eine heiße Dusche. Die Nacht verbringen wir in festen Zelten, die sogar mit einer kleinen Lampe und Steckdosen ausgestattet sind – für uns der pure Luxus!

TAG 18

Der Vormittag steht uns heute zur freien Verfügung. Es besteht die Möglichkeit an einem optionalen Village Walk teilzunehmen und diese Möglichkeit lässt sich kaum einer von uns entgehen. Pünktlich um 7:30 Uhr werden wir von Pinky, einer Mitarbeiterin der Drifters Maun Lodge, abgeholt und gemeinsam machen wir uns auf den Weg zu dem kleinen Dorf Chanoga. Währenddessen erzählt uns Pinky viel von dem Alltag in Botswana, aber auch über die politische Lage, das Krankensystem und bringt uns gleich noch ein paar Wörter ihrer Muttersprache bei. Noch bevor wir das Dorf erreichen, kommen Kinder auf uns zu gerannt und nehmen uns bei den Händen. Die Kinder in Afrika sind schon viel früher selbstständig, sodass diese uns kurzerhand einfach alle folgen. Pinky zeigt uns die Klinik und die Grundschule. Hier besuchen wir eine Vorschulklasse und spielen mit den Kindern. In Botswana ist die Grundschule für alle Kinder kostenlos, sodass jeder die Chance auf Bildung hat. Zudem gibt es kostenlose Malariatests und werdende Mütter dürfen kostenlos einen HIV Test machen.
Zurück in der Lodge gibt es ein großes Frühstück und wir schlagen uns alle den Bauch voll. Gegen 13:00 Uhr verlassen wir die Drifters Lodge und es geht weiter zu den Makgadikgadi Salzpfannen. Lange habe ich davon geträumt, die Salzpfannen mit eigenen Augen zu sehen und heute ist es endlich so weit!
Wir campen an einem Ort mit dem Namen „One Tree Island“ und als wir ankommen, sehen wir auch sofort, woher der Name kommt. Mitten in den Salzpfannen ist nichts außer einer kleinen Insel mit einem einzelnen Baum.


Bevor es dunkel wird, wandern wir in die Salzpfannen, machen Fotos und genießen die Umgebung. Es wird wieder gemeinsam gekocht und den Abend lassen wir am Lagerfeuer mit Marshmallows ausklingen. Wieder lassen wir die Zelte im Truck und stellen nur unsere Feldbetten auf.

TAG 19

Mit Sonnenaufgang verlassen wir die Salzpfannen und fahren nach Kasane. Hier ist am Nachmittag eine Bootsfahrt auf dem Chobe Fluss für uns gebucht. Wir sehen Elefanten, Hippos, Wasserbüffel und Krokodile.


Weiter geht es über die Grenze nach Zimbabwe. Von Kasane nach Victoria Falls ist es nicht sehr weit und auf dem Weg fahren wir durch den Zambezi Nationalpark. Auch hier sehen wir Elefanten, die an der Straße entlang streifen. Am Abend genießen wir ein leckeres Braai in unserer Lodge.

TAG 20

Der heutige Tag steht für alle zur freien Verfügung. Victoria Falls ist die Anlaufstelle für Aktivitäten aller Art. Ob adrenalinreiche Dinge wie Bungee-Jumping oder White Water Rafting oder doch eher eine Massage – in Vic Falls gibt es für jeden etwas.
Für mich geht es an diesem Tag zu den Fällen. Der Eintrittspreis in den Mosi-oa-Tunya-Nationalpark ist schon von Drifters im Reisepreis inkludiert. Wir verbringen den Vormittag im Nationalpark und legen immer wieder Fotostopps an den zahlreichen Aussichtspunkten ein. Während wir durch den Nationalpark laufen, kommt uns eine Pavianfamilie entgegen und auch zwei Warzenschweine kreuzen unseren Weg. Da wir uns einen Tag zuvor an der Grenze ein Kaza-Visa (Visum für Zimbabwe und Zambia) geholt haben, beschließen wir kurzerhand auch noch nach Zambia einzureisen. Wir lassen unseren Reisepass zur Ausreise stempeln und laufen die ca. 2 Kilometer zur Grenze nach Zambia. Von der Victoria Falls Bridge hat man noch einmal einen spektakulären Blick auf die Fälle. Wir reisen nach Zambia ein, holen unseren Stempel ab und reisen auch direkt wieder aus. Zurück geht es über die Victoria Falls Bridge und wieder nach Zimbabwe.

Gegen 14:00 Uhr erreichen wir das Lookout Café und genießen dort erstmal ein kühles Getränk. Dort treffen wir zufällig auch weitere Reiseteilnehmer und gemeinsam fahren wir zurück zur Lodge.
Um 16:00 Uhr haben wir eine Sundowner Cruise auf dem Zambezi gebucht. Wir dürfen einen spektakulären Sonnenuntergang beobachten und sehen Elefanten, Hippos und viele verschiedene bunte Vogelarten.


Nach der Sundowner Cruise werden wir wieder vom Bootssteg abgeholt und gehen gemeinsam essen. Am nächsten Tag hat eine unserer Mitreisenden Geburtstag, doch wir feiern schon heute mit Sekt und Kuchen rein.

TAG 21

Heute verlassen wir Victoria Falls erst gegen Mittag. Ich gönne mir eine Maniküre – nach über 20 Tagen im afrikanischen Busch habe ich die auch dringend nötig – und verbringe die restliche Zeit in der Lodge.
Um 13:00 Uhr heißt es „Tschüss“ Vic Falls. Doch auch einen unserer Mitreisenden lassen wir hier zurück, da er die Tour nur bis Victoria Falls gebucht hat. Wir machen uns auf zum Hwange Nationalpark. Da wir die nächsten Tage wieder campen werden, decken wir uns in Victoria Falls noch einmal mit Wasser und Snacks ein. Der Weg zum Hwange ist nicht allzu weit, sodass wir am Nachmittag dort ankommen und unser Camp aufbauen können. Von einem Hide haben wir einen tollen Blick auf das nahegelegene Wasserloch, an dem am Morgen noch eine ganze Löwenfamilie gesichtet wurde. Sobald die Zelte stehen – der Campingplatz ist nicht eingezäunt, sodass wir diesmal im Zelt schlafen müssen – starten wir auch schon zu unserer Nachmittagspirschfahrt. Wir sehen einen tollen Sonnenuntergang und vor allem viele verschiedene Antilopen. Das Highlight aber sind zwei Geparden, die wir in der Dunkelheit im Gras liegen sehen. Zurück im Camp genießen wir ein leckeres Abendessen am Lagerfeuer und schlafen zu den Geräuschen des afrikanischen Buschs ein.

TAG 22

Vom Hwange geht es weiter nach Bulawayo. Hier stoppen wir noch einmal am Farmers Market, um frisches Obst und Gemüse einzukaufen. Weiter geht es bis zum Matobo Nationalpark, dem ältesten Nationalpark in Zimbabwe. Obwohl ich schon einige Nationalparks und private Wildreservate im südlichen Afrika gesehen habe, überrascht mich der Matobo Nationalpark sehr. Durch den Park ziehen sich imposante Felsformationen, die das genaue Gegenteil zu dem sonst grünen Busch bilden. Wir bauen unser Camp auf einem wunderschönen Campingplatz etwas nördlich des Matobo Parks auf. Am Nachmittag geht es für uns alle zum Rhino Tracking. Wir werden von einem Guide abgeholt und fahren in den Nationalpark. Nashörner sind auf Grund ihres Horns bei Wilderern sehr beliebt. Dabei besteht dieses aus nichts anderem als Keratin, also die gleiche Substanz, die unsere Finger- und Fußnägel haben. Die Nashörner im Matobo Nationalpark werden rund um die Uhr von mindestens zwei Rangern bewacht. Wir verlassen die Sicherheit unseres Fahrzeugs und machen uns auf in den Busch um Nashörner zu finden – zu Fuß! Wir laufen etwa 15 Minuten ohne ein Tier zu finden und dann sehen wir sie endlich. Eine ganze Nashornfamilie steht direkt vor uns. Die Tiere bewegen sich weiter und wir folgen ihnen weiter zu Fuß, bis wir auf eine kleine Lichtung kommen. Wir setzen uns und beobachten diese gigantischen Tiere ganz in Ruhe. Während wir da so sitzen, komme ich mir plötzlich ganz klein vor. Aber das ist vermutlich auch kein Wunder, wenn eine ganze Nashornfamilie etwa fünf Meter entfernt ganz seelenruhig grast. Die Familie zieht weiter und unser Guide erklärt uns noch mehr zu dem aktuellen Problem mit den Wilderern und wie Ranger diese Tiere mit ihrem eigenen Leben beschützen.

Auf dem Weg zurück zu unserem Camp werden wir erneut von einem Ranger angehalten, der uns den Weg zu einer weiteren Gruppe von Nashörnern weist. Diesmal stehen uns sechs Nashörner gegenüber! Wir kommen etwa bis auf drei Meter an die Tiere heran und genießen einfach nur den Moment. Die Sonne geht langsam unter und nun ist es für uns endgültig Zeit aufzubrechen und zu unserem Camp zurückzukehren. Nach dem Abendessen verbringen wir den Abend am Lagerfeuer mit guten Gesprächen und ein paar Liedern die von einer Mitreisenden auf der Gitarre begleitet werden. Spät am Abend schlüpfen wir in unsere Schlafsäcke und schlafen unter einem traumhaften Sternenhimmel ein.

TAG 23

Heute verlassen wir früh am Morgen den Matobo Nationalpark und machen uns auf den Weg zurück in Richtung Süden. Die meiste Zeit verbringen wir im Truck und können die atemberaubende Landschaft, die an uns vorbei zieht, genießen. Wir überqueren die Grenze nach Botswana und fahren zum Stevensford Game Reserve. Wir bauen unser Camp direkt am Limpopo, der die Grenze zwischen Botswana und Südafrika bildet, auf und haben danach noch Zeit auf einem eigenen kleinen Bush Walk das Reservat zu erkunden. Es ist der letzte Abend und ein letztes Mal stellen wir unser Feldbett unter dem afrikanischen Nachthimmel auf.

TAG 24

Der letzte Tag ist angebrochen und heute geht es über die Grenze zurück nach Südafrika und Johannesburg. Am Nachmittag erreichen wir die Großstadt, die ein komplettes Kontrastprogramm zu den letzten Wochen im afrikanischen Busch bildet.
Um den Rückflug nicht zu verpassen, haben wir alle eine Nachübernachtung gebucht und so genießen wir nach einer heißen Dusche ein leckeres Abendessen in der Greenfire Lodge in Johannesburg. Den Abend lassen wir gemeinsam in der Bar ausklingen. Dass das Abenteuer Afrika nun vorbei sein soll, können wir alle noch nicht so ganz begreifen.

TAG 25

Mein Rückflug zurück nach Frankfurt geht erst am Abend, sodass ich auch heute noch einmal den ganzen Tag zur freien Verfügung habe. Am Vormittag statte ich dem Büro von Drifters noch einen Besuch ab, um die Leute vor Ort kennen zu lernen, während meine Mitreisenden das hippe Maboneng Viertel in Johannesburg erkunden.
Pünktlich um 15:30 Uhr werden wir von unserem Fahrer abgeholt und gemeinsam zum Flughafen gebracht. Nun heißt es Abschied nehmen, während unsere Gruppe langsam immer kleiner wird.

Schon wieder ist die Zeit im südlichen Afrika wie im Flug vergangen! Die letzten 25 Tage waren gefüllt mit Abenteuern, vielen Highlights und neuen Bekanntschaften.
Namibia als Reiseland hat mich sehr begeistert. Die roten Dünen im Sossusvlei, der spektakuläre Ausblick auf den Fish River Canyon und die endlosweite Salzpfanne im Etosha Nationalpark sind nur einige der tollen Sehenswürdigkeiten in Namibia. Aber auch die anderen Reiseländer Botswana und Zimbabwe, sowie natürlich auch Südafrika sind immer eine Reise wert und überzeugen mit toller Landschaft und wilden Nationalparks. Höhepunkt der Reise war für mich aber definitiv das Rhino Tracking im Matobo Nationalpark.
Es war ganz sicher nicht meine letzte Reise ins südliche Afrika, denn der „Afrika-Virus“ hat mich schon lange gepackt. Es gibt noch viel mehr zu entdecken und zu erleben, ganz nach dem Motto von SA Travel: entdecken. erleben. verlieben.

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