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Carina in Südafrika

Mitte August war es dann endlich so weit. Koffer gepackt – zum Flughafen gefahren – ab in den Flieger und ab ging’s gen Süden, auf die südliche Welthalbkugel, nach Südafrika. Bereits in Frankfurt erlebten wir unser erstes Highlight, der Flug mit dem neuen A380 der Lufthansa. Was für ein Erlebnis, dabei hatte die „eigentliche“ Reise noch gar nicht angefangen!

Tag 1

Um Punkt 09:10 landeten wir nach einem knapp 10,5 stündigen Nonstopflug in Johannesburg. Schnell eilten wir an der Passkontrolle vorbei um als erster am Gepäckband zu stehen und um den besten Platz für unser Gepäck zu ergattern. Wie es denn so war, mein Koffer war mal wieder der letzte. Das wunderte mich nicht – wie immer – da hatte sich das Beeilen ja so richtig gelohnt.

Mit unserem Gepäck bewaffnet, sind für zum Budget Car Rental Schalter gegangen und haben unseren Mietwagen in Empfang genommen. Nach einer knappen halben Stunde, saß ich dann auch schon am Steuer unseres schneeweißen Toyota Corollas. Mit Straßenkarte in der linken und Reiseführer in der rechten Hand haben wir den Flughafen Johannesburg verlassen und sind in Richtung Norden gefahren. Nach 3 Stunden sind wir dann endlich im Entabeni Game Reserve angekommen. Freundlich wurden wir von dem Personal der Kingfisher Lodge empfangen. Nach einem kurzen „Hello, how are you? How was your journey?“ saßen wir auch schon mit unseren Kameras gerüstet im offenen Geländewagen. Unsere erste Pirschfahrt hatte begonnen. Da wir die einzigen Gäste waren, hatten die Ranger besonders viel Zeit für uns und wollten uns am liebsten an einem Nachmittag das komplette über 20.000 Hektar große Entabeni Game Reserve zeigen.

Zum Glück haben wir schon nach wenigen Minuten die erste Spezies der Big Five, eine Nashornfamilie, entdeckt. Bis auf einem Meter Abstand waren wir an den Tieren dran. Nach einem lauten Schnaufen, der aus der Richtung der Nashörner kam, machten wir uns dann so langsam vom Acker und suchten andere Tiere.

Andere Ranger einer Nachbarlodge haben Löwen gesichtet, die unsere Ranger uns natürlich auch zeigen wollten. Mit gefühlten 100km/h sind wir durch den Busch gefahren und machten uns auf den Weg ins Lower Escarpment des traumhaften Reservats.

Die ganze Zeit suchten wir nach Löwen. Leider sollte es heute Abend nicht sein, dass wir auf die Könige der Tiere treffen, aber dafür haben wir zahlreiche andere Tiere Afrikas, wie Böcke, Vögel, Krokodile usw. gesehen.

Nach Einbruch der Dunkelheit kehrten wir dann hungrig zurück zu unserer Lodge. Uns erwartete ein heißer Kakao am Kaminfeuer und ein herrliches Drei-Gänge-Menü in der wunderschönen Lodge. Als wir mit dem Essen fertig waren, waren wir sehr glücklich darüber, dass unser Zimmer nicht weit weg war, sodass wir schnell in unser Zimmer rollen konnten. Heiß geduscht, ab ins Bett und Gute Nacht!

Tag 2

Nach einer kurzen Nacht wurden wir am nächsten Morgen durch ein lautes Klopfen an unserer Zimmertür vom Ranger geweckt. Unsere zweite Pirschfahrt stand auf dem Programm – Yipeee. Schnell in Schale geworfen und mit den Kameras bewaffnet. Wir mussten gar nicht weit fahren, bis wir die ersten Giraffen entdeckten. Eine Mama mit Ihrem Jungen schauten uns etwas verwirrt an. Um sie nicht weiter zu verwirren, beschlossen wir, weiterzufahren.
Wieder im Lower Escarpment angekommen, waren unsere beiden Ranger wieder der Meinung, wir müssen den beiden Mädels jetzt die Löwen zeigen. Der Fahrer hat angehalten und die beiden machten sich jetzt auf den Weg mitten in den Busch – zu Fuß. Wir beiden Mädels haben uns in unserem Fahrzeug zurückgelegt und haben uns die Sonne ins Gesicht scheinen lassen.

Nach etwa 15 Minuten machten wir uns dann doch ein wenig Sorgen und schauten uns um, ob unsere beiden Ranger in Sicht waren. Nope, waren Sie nicht, man hörte eine Art keuchendes Geräusch, das dummerweise direkt aus dem Busch kam. Kurz danach erkannte ich die grüne Mütze unseres Rangers und auch der zweite kam wieder zum Vorschein. Allerdings nicht so entspannt, als sie das Fahrzeug verlassen hatten. Mit Schweiß auf der Stirn stiegen sie wieder ein uns sagen nur: „We have seen the lions, they are in the middle of the Bush and killed a giraf. They smelled us and we had to leave them immediately“. Sie hatten es kurz ausgesprochen, da sind wir auch schon mit unserem Fahrzeug mitten in den Busch gefahren. Schließlich waren da ja die Löwen. Auf Bäume, Büsche, Gräser und eine tote Giraffe wurde daher keine Rücksicht genommen und wir sind mitten durch gefahren. Zwischenzeit flog leider unser Aussenspiegel ab und an uns vorbei und die Windschutzscheiben hatte auch einen Sprung bekommen. Aber hey, wir haben gerade noch das Hinterteil der Löwen gesehen, als diese nämlich leider wieder weggegangen sind. War denen wohl alles ein bisschen zu laut. Kein Wunder – sieht man ja auch nicht alle Tage, ein Auto mit vier Personen beladen, mitten durch den Busch knallen. Als wir dann wieder auf der „Straße“ waren, durften die Ranger dann feststellen, dass leider Rauch aus der Motorhaube kam und das Auto  kaputt war. Das erlebt man auch nicht alle Tage, dass man mitten im Busch abgeschleppt wird.

Zurück in der Lodge angekommen, in einem anderen heilen Geländewagen, erwartete uns ein herrliches Frühstück draussen auf der Terrasse mit einem herrlichen Blick auf den Entabeni Mountain, dem Wahrzeichen des Reservats. Den restlichen Tag haben wir dann noch Site Inspections in den Nachbarlodges gemacht und natürlich am Abend wieder großartig gegessen. Den Abend haben wir bei einem gemütlichen Glas Wein vor dem Kamin in der Lodge ausklingen lassen. Was für ein Tag – großartig!

Tag 3

Der übliche Ablauf am morgen – früh geweckt – dick angezogen – und auf ging’s auf Pirschfahrt – heute mit allen Big 5. Zum Ende der Pirschfahrt haben uns die beiden Ranger zu einer atemberaubenden Aussichtsplattform auf einen Berg des Reservats gefahren. Was uns dort erwartete, kann man nicht in Worte fassen – einfach nur unglaublich schön! Nachdem wir uns mit Tee und Rusks gestärkt hatten, ging es zurück zur Lodge, wo uns ein tolles Frühstück erwartete. Ein bisschen traurig waren wir beide schon, schließlich war dass das letzte Frühstück in der Kingfisher Lodge.

Im Anschluss haben wir unsere sieben Sachen zusammengepackt und wir wurden in das Entabeni Wildside Camp im Lower Escapment gefahren. Diese Nacht erwartete uns eine abenteuerliche Übernachtung in einem Zelt, in einem uneingezäunten Camp. Dort angekommen, hatte wir noch etwas Zeit bis zur nächsten Pirschfahrt. Diese Zeit nutzten wir und haben uns erstmal an den Pool gelegt und uns gesonnt. Gegen Nachmittag, als wir unsere Sachen für die Pirschfahrt gepackt hatten, mussten wir leider feststellen, dass wir uns ziemlich verbrannt hatten. Selbst Schuld – die Sonne in Afrika ist ja bekanntlich nicht zu unterschätzen!

Auf ging es mit zwei knallroten Köpfen oder auch Leuchttürmen auf Pirschfahrt. Unser Ranger Simon war sehr gesprächig während der Pirschfahrt und stellte uns die gesamte südafrikanische Vogelwelt vor.
„Look this wonderful bird“ hörten wir gefühlt 20 Mal. Highlight der Fahrt war definitiv die Elefantenherde mit ihren Jungen, die um ein Wasserloch standen und getrunken haben. Es war herrlich die Tiere aus so naher Entfernung beobachten zu können. Als es stockfinster war, haben wir uns auf den Weg zurück zum Camp gemacht. Gleich wurden wir zum Boma gebracht, wo wir mit netten anderen Menschen zusammen gegessen und den Abend ruhig ausklingen lassen haben. Gegen 22 Uhr haben wir dann Simon Bescheid gegeben, dass wir zurück zu unserem Zelt wollten. Simon, mit Gewehr bewaffnet, hat uns dann sicher und heile zu unserem Zelt gebracht. Wir erlebten eine ruhige, angenehme Nacht.

Tag 4

Der wohl traurigste Tag bislang. Heute hieß es „Goodbye Wild Animals“. Wir wurden zu unserem Auto gebracht und schon saßen wir wieder am Steuer und sind zurück nach Johannesburg gefahren. Nach 3 Stunden Fahrt waren wir dann wieder am Flughafen, haben den Mietwagen problemlos und schnell wieder abgegeben und schwupps saßen wir auch schon wieder im Flugzeug.

Aber zurück nach Deutschland ging es noch lange nicht, erstmal stand Kapstadt auf dem Programm. Nach 2 Stunden Flug mit Kulula sind wir dann sicher in Kapstadt gelandet, haben unseren neuen Mietwagen in Empfang genommen und dann knatterten wir auch schon über den De Waal Drive in Richtung Cape Town zu unserem herrlichen Gästehaus.

Dort angekommen, wurden wir von Justin und Natalia, den beiden Inhabern des Gästehauses, herzlich Empfangen und wir wurden auf unsere Zimmer gebracht. Heute gab es zwei Einzelzimmer – auch nicht schlecht. Den Abend haben wir dann bei einem entspannten Abendessen an der Waterfront ausklingen lassen. Im Anschluss sind wir nur noch müde in unsere Betten gefallen – langer Tag!

Tag 5

Ausgeschlafen und gestärkt vom Frühstück wurden wir dann gegen 10 Uhr von Hajo empfangen. Hajo ist seit Jahren ein Tourguide in Kapstadt, der sich auf Townshiptouren spezialisiert hat. Vorbei am District Six ging es auch schon direkt ins Township „Langa“, wo uns der neue Tourguide begrüßte. Ca. 1,5 Stunden sind wir mit ihm durch das Township spaziert und lernten viel über die Leute, die dort lebten. Von arm bis reich war dort alles vertreten. Egal, unter welchen Umständen die Menschen dort lebten, ich habe noch nie soviel Lebensfreude in einem Gesicht eines Menschen gesehen, wie dort. Wir dürften sogar in die Wohnungen und Cheks (das sind die Hütten aus Wellblech) hineingehen und uns mit den Menschen unterhalten. Kann ich nur jedem empfehlen, der in Kapstadt ist – super interessant!
Am späten Nachmittag waren wir dann wieder in Kapstadt, wo wir auf der Dachterrasse unseres Gästehauses den herrlichen Blick auf den Tafelberg genossen haben. Dieser Abend endete, wie der gestrige Abend auch, bei einem tollen Abendessen an der Waterfront.

Tag 6

Heute morgen hieß es früh aufstehen, auf dem Programm standen eine Menge Site Inspections. Wir kletterten in unseren Mietwagen und machten uns auf nach Camps Bay, wo wir uns bis zum Nachmittag schöne kleine neue Gästehäuser angeschaut haben. Danach ging es Richtung Cape Point. Leider war das Wetter nicht so toll, sodass wir die Aussicht, als wir über die Panoramastraße Chapmans Peak gefahren sind, nicht richtig genießen konnten, da es sehr grau und diesig war. Nach einer dreiviertel Stunde haben wir dann das Gate zum Tafelberg N.P. passiert und sind zum Cape Point gefahren. Wir haben unser Fahrzeug unten auf dem Parkplatz geparkt und sind, natürlich mit der Zahnradbahn, hoch zum Leuchtturm gefahren, wo wir einen wunderschönen Blick auf den Ozean und auf die Falls Bay hatten. Unbeschreiblich schön. Nach einem kurzen Stop im Souvenirgeschäft machten wir uns dann wieder auf den Weg zu unserem Auto.Jetzt ging es zum Kap der Guten Hoffnung, oder auch Cape of Good Hope. Hier parkten wir unser Auto und schossen wie wild Fotos vor dem berühmten Schild „Cape of Good Hope – The most southwestern Point of the African Continent“. Leider war das Wetter immer noch nicht so berauschend, sodass wir uns schnell dazu entschieden hatten, den Ort wieder zu verlassen und auch anderen Besuchern die Chance zu geben, mal ein Foto an dem Schild von sich machen zu lassen.

Nach einer halben Stunde Fahrt waren wir dann am Boulders Beach und haben uns die süßen Pinguine angeschaut, die dort an dem Strand leben. Das war eine Erfahrung. Pinguine sind eindeutig eine der süßesten Tierarten auf der Welt – sehr drollig!Nach ca. 1 Stunde waren wir dann, leider völlig durchnässt, wieder in unserem Gästehaus. Schnell getrocknet und schnell fertig gemacht, ging es mal wieder Richtung Waterfront zum Essen. Danach haben wir den letzten Abend noch mit dem einen oder anderen Cocktail im Havanna Club in Green Point ausklingen lassen. Mit dem Taxi fuhren wir wieder zurück in unser Gästehaus. Gute Nacht!

Tag 7

Heute hieß es „Auf Wiedersehen Südafrika“. Wir packten unsere sieben Sachen und fuhren zurück zum Flughafen, gaben unseren Mietwagen ab und wollten auf unseren Kulula Flug nach Johannesburg einchecken. Leider mussten wir feststellen, dass unser Flug gestrichen wurde. Gottseidank wurden wir gleich auf den nächsten British Airways Flug gebucht, sodass wir unseren Anschlussflug in Johannesburg noch rechtzeitig erreichten.

In Johannesburg gelandet begann dann der Stress, denn gefühlt 1000 Leute wollten gleichzeitig auf die Lufthansa Maschine einchecken und wir mussten uns leider ganz hinten anstellen. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Zum Schluss hat aber alles gut geklappt und wir waren pünktlich zum Abflug nach Frankfurt am Board des A380. Nach dem Start sind wir alle in einem sehr tiefen Schlaf gefallen und morgens früh ausgeschlafen in Frankfurt wieder erwacht.

Diese sieben Tage waren einfach nur ein großartiges Erlebnis und ich freue mich schon sehr auf die nächste Südafrika-Reise!

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